Am Donnerstag ist es so weit: Zu Füßen des Mainzer Doms öffnet der 45. Mainzer Weihnachtsmarkt seine Tore und Türchen. Auf den Mainzer Domplätzen leuchten dann wieder Kerzen und Lämpchen, machen sich Glühweinduft und Kartoffelpuffergeruch breit, strahlt der Lichterhimmel über Buden und Gassen. Der 45. Mainzer Weihnachtsmarkt belässt weitgehend alles beim Alten, das Erfolgsrezept heißt Atmosphäre – Zehntausende werden wieder kommen. Neu sind hingegen mobile Zufahrtssperren für die Sicherheit: Am Höfchen wurden am Montag die neuen TruckBlocs installiert.

Klassiker am Dom: Der Mainzer Weihnachtsmarkt gehört zu den schönsten der Republik. - Foto: gik
Klassiker am Dom: Der Mainzer Weihnachtsmarkt gehört zu den schönsten der Republik. – Foto: gik

Der Mainzer Weihnachtsmarkt läute „eine der schönsten Zeiten ein, wenn der Lichterglanz erstrahlt, wir Freunde treffen, und man auf die Pyramide zugeht“, schwärmte die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) bei der Vorstellung des Programms. Ab Donnerstag lädt der Mainzer Budenzauber wieder dazu ein, hochwertigen Glühwein zu genießen und regionale Speisen, durch die Verkaufsstände zu schlendern, und weihnachtlicher Musik zu lauschen. 98 Buden zählt der Weihnachtsmarkt erneut, nur eine davon ist neu: Ein Stand mit hochwertigen Lederwaren verstärkt in diesem Jahr das Angebot.

Ansonsten setzt der 45. Mainzer Weihnachtsmarkt auf Altbewährtes und Vertrautes: Da sind die beiden Kartoffelpufferstände und die Suppenküchen, die Künstlerwerkstatt und die beiden Bühnen. Das Fässerdorf auf dem unteren Markt lädt zum Verweilen am Holzfeuer oder zum Kuscheln in den Holzfässern, die große Holzkrippe lädt zum Staunen, ebenso der große Lichterhimmel, der seit zwei Jahren aus LED-Leuchten besteht. 33 Buden bieten Kunsthandwerk und Geschenke, zehn Häuschen noch einmal speziell Weihnachtsdekoration wie Weihnachtskugeln und anderen Baumschmuck, Karten für Weihnachtswünsche, Nußknacker und Räucherfiguren.

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Die andere Hälfte der Buden widmet sich kulinarischen Freunde: Da gibt es wieder den beliebten Flammlachs und die Schweinebräterei, heiße Fleischwurst, Dinneles und Flammkuchen. Die Abteilung Süßes ist von Churros über Crèpes bis hin zu Maronen, Bio-Chocolaterie und allerlei Weihnachtsbäckerei-Leckereien breit vertreten. Rund ein Dutzend Glühweinstände versorgen die Luft mit dem unverwechselbaren Glühweinduft, und die Gaumen der Genießer mit allerlei Spezialitäten. Vom klassischen roten Glühwein reicht die Palette über Spätburgunderglühweine bis hin zu allerlei Rosé- und Weißweinkreationen – wir werden uns auch in diesem Jahr durchprobieren, versprochen!

Budenzauber, weihnachtslich geschmückte Gassen und Lichterglanz - der Mainzer Weihnachtsmarkt. - Foto: gik
Budenzauber, weihnachtslich geschmückte Gassen und Lichterglanz – der Mainzer Weihnachtsmarkt. – Foto: gik

Zehntausende Besucher werden auch in diesem Jahr einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Republik besuchen, da steht die Sicherheit ganz oben auf der Agenda. Erneut wird es auf dem Markt eine Live-Videoüberwachung über eine Sicherheitszentrale geben, dazu wurden am Montag neue Sperren für die Zufahrt vom Höfchen aus aufgebaut. In den vergangenen Jahren sollten hier ja große Betonblocks verhindern, dass Kriminelle mit einem schweren Wagen in die feiernde Menge rasen können.

Im Rahmen eines neuen Sicherheitskonzeptes für die Feste der Stadt wurde dafür aber nach einer neuen Lösung gesucht: „Die Experten sagen, dass die Betonblöcke auseinanderbrechen können, wenn da jemand mit einem Lkw mit großer Geschwindigkeit auftrifft“, erklärte Matz nun – es bestehe die Gefahr, dass umherfliegende Splitter Menschen gefährden könnten oder die Blöcke gar in die Menge geschoben werden könnten. Nun sollen neue Sperren aus Rampen und Pollern für eine höhere Sicherheitsstufe sorgen: Die neuen TruckBlocs wurden am Montag in der Ludwigsstraße installiert. Drei mobile Sperren aus 27 Einzelteilen wurden eigens für diesen Weihnachtsmarkt gemietet, 200.000 Euro kostet das die Stadt. „Wenn die Stadt sich für den Kauf entscheidet, kann das angerechnet werden“, betonte Matz.

Holzverkleidete Betonklötze sperrten in den Vorjahren die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt vom Höfchen aus, sie werden nun durch neue TruckBlocs ersetzt. - Foto: gik
Holzverkleidete Betonklötze sperrten in den Vorjahren die Zufahrt zum Weihnachtsmarkt vom Höfchen aus, sie werden nun durch neue TruckBlocs ersetzt. – Foto: gik

Die neuen Sperren könnten Teil eines umfassenden neuen Sicherheitskonzeptes der Stadt werden, das derzeit in Erarbeitung ist. Gelenkbusse sollen die Elemente gut umfahren können, die aber gleichzeitig verhindern, dass jemand mit hoher Geschwindigkeit frontal in den Markt rasen kann. Das Höfchen sie der einzige Bereich, von dem aus überhaupt so eine Gefahr ausgehen könne, betonte Matz. Die anderen, engeren Zufahrtsstraßen werden erneut durch Müllwagen oder andere schwere Fahrzeuge abgeriegelt. Auch Polizeistreifen auf dem Markt werden natürlich für Sicherheit sorgen – das Landeskriminalamt (LKA) warnte pünktlich zum Start der Weihnachtsmarktsaison eindringlich vor Taschendieben.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2018 in Rheinland-Pfalz insgesamt 2.737 Taschendiebstähle angezeigt, 2017 waren es 2.957 Fälle. Trotz des Rückgangs machten die Diebe im Jahr 2018 noch 804.328 Euro Beute, warnt das LKA, und die meisten Fälle von Taschendiebstählen blieben unaufgeklärt, da die Tat von den Opfern häufig nicht gleich bemerkt werde. Die Täter träten meist in Gruppen auf und agierten arbeitsteilig nach
dem Motto: „Anrempeln, drücken, abdecken, ziehen, Beute übergeben.“ Bestohlen
werden überwiegend Frauen und ältere Menschen. Misstrauisch werden solltet Ihr auch, wenn Euch jemand mitten auf dem Markt bittet, eine Münze zu wechseln, oder mit einem Stadtplan vor Euch wedelt. Taschen sollten unbedingt geschlossen gehalten werden, Portemonnaies in Rucksäcken sind überhaupt keine gute Idee im Gedränge – sie können leicht aufgeschlitzt werden.

Vorsicht, Taschendiebe! Die Mainzer Polizei wird auch in diesem Jahr ein wachsames Auge auf Taschen und Langfinger haben. - Foto: gik
Vorsicht, Taschendiebe! Die Mainzer Polizei wird auch in diesem Jahr ein wachsames Auge auf Taschen und Langfinger haben. – Foto: gik

Wer Geld und Handy gut gesichert unter der Kleidung trägt, kann sorgenfrei Staunen und Genießen – die große Pyramide am Eingang zum Höfchen mit ihren mainzerischen Figuren etwa, oder den lichterumglänzten Dom. Auf dem Weihnachtsmarkt wird übrigens schon seit Jahren viel für Klima und mobilitätsbenachteiligte Menschen getan. So gibt es schon seit 30 Jahren Keramiktassen auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt, dazu seit einigen Jahren echtes Geschirr statt Plastik. An praktisch allen Ständen gibt es Hilfen für Rollstuhlfahrer, an einigen Buden sogar Speisekarten in Braille-Schrift – die Stadt ruft dazu auf, dass sich hier noch mehr Budenbesitzer anschließen. Absenkbare Tische sollen in diesem Jahr zudem Rollifahrern und kleinen Menschen das Essen erleichtern.

Ein reiches Programm von Bläsern über A-Capella-Show bis hin zu Nikolausbesuch und Gospelkonzert bieten wieder die beiden Bühnen, immer wenn Ihr das „Jingle“ auf dem Markt hört, wisst Ihr: Es beginnt wieder ein besonderes Event. Auf dem ganzen Weihnachtsmarkt gibt es übrigens wieder ein kostenfreies Wlan, bei den „M-Hotspots“ müsst Ihr nur die Nutzungsbedingungen akzeptieren, uns los geht’s. Eine Registrierung oder Anmeldung ist nicht nötig.

Unverändert sind indes die Öffnungszeiten geblieben: Auch in diesem Jahr schließt der Mainzer Weihnachtsmarkt weiter unter der Woche schon um 20.30 Uhr, am Freitag und Samstag um 21.00 Uhr. Damit halten Stadt und Betreiber trotz wiederholter Wünsche nach längerem Genießen am Abend an den vergleichsweise frühen Schließzeiten fest. „Die Öffnungszeiten sind gut so, wie sie sind“, betonte Schausteller-Sprecher Sascha Barth, „wir sind schließlich eine Solidargemeinschaft.“ Immerhin öffne der Weihnachtsmarkt bereits morgens um 11.00 Uhr, für die Verkaufsstände sei die Hauptzeit zwischen 11.00 und 18.00 Uhr.

Bei einer Umfrage 2018 hätten auch die Glühweinstände gesagt, „es ist gut, wie es ist“, sagte Barth: „Wir haben ein tolles Publikum, eine tolle Stimmung, das wollen wir behalten.“ Der Weihnachtsmarkt solle „eben nicht in ein Saufgelage ausarten“, fügte er hinzu.

Info& auf Mainz&: Der 45. Mainzer Weihnachtsmarkt wird am Donnerstag, den 28. November 2019 eröffnet, offiziell wird der Startschuss um 17.00 Uhr vor der Gotthardkapelle an der Krippe gegeben. Bis zum 23. Dezember geht dann der Budenzauber, und zwar immer von 11.00 Uhr bis 20.30 Uhr, Freitags und Samstags bis 21.00 Uhr. Am 23.12. ist um 19.00 Uhr Schluss. Alle Informationen, ein Plan des Weihnachtsmarktes sowie das gesamte Programm findet Ihr hier bei der Stadt Mainz.

 

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