Nur noch bis diesen Freitag könnt Ihr eine spannende Ausstellung im Institut Français in Mainz sehen: Die Ausstellung „Plätze in Deutschland“ stellt Bilder von verschiedenen Plätzen in Deutschland aus dem Jahr 1950 den heutigen Ansichten gegenüber. Die Ausstellung des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst an der TU Dortmund will damit auf die Bedeutung von Plätzen im Stadtbild, auf ihren Wandel sowie auf Fehlplanungen und Versäumnisse bei der Stadtplanung aufmerksam machen. Ein Beispiel dafür ist etwa der Bahnhofsvorplatz in Bonn, der zu den größten Bausünden der Republik gehört. Aber auch Mainzer Plätze sind in der Ausstellung vertreten, deshalb hier schnell ein Veranstaltungshinweis für Euch.

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Ausstellung „Plätze in Deutschland“ im Institut Français in Mainz – Foto: Institut Français

„Plätze spielen eine wichtige städtebauliche Rolle als Treffpunkte, Handelsräume, repräsentative Zentren und Verkehrsknotenpunkte“, heißt es in der Ankündigung des Institut Français. Die Freiräume in unseren Städten sind nämlich weitaus mehr als nur umbaute Räume: Ihre Gestaltung ist entscheidend für die Aufenthaltsqualität in den Städten. „Stadträume sind Ausdruck unserer Kultur. Sie haben Einfluss auf die Lebensqualität, prägen unser tägliches Leben und tragen zur Innen- und Außenwahrnehmung einer Stadt bei“, schreiben die Ausstellungsmacher.

In den 1950er bis 1970er Jahren jedoch sorgte das Leitbild der „verkehrsgerechten Stadt“ für massive Eingriffe in unsere Städte: Dem motorisierten Verkehr wurde die führende Rolle zugestanden, Stadtautobahnen, breite Straßendurchbrüche, sowie komplexe Systeme aus Hochstraßen, Tunneln und Rampen waren die Folge. Doch damals ging auch die Struktur vieler deutscher Plätze verloren, viele Plätze verloren ihre Aufenthaltsqualität. Auch Plätze, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten, wurden nun Opfer einer rigiden Stadtplanung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Strukturen und Maßstäbe oft unberücksichtigt ließ.

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Der Mainzer Bahnhofvorplatz ist auch Thema der Ausstellung „Plätze in Deutschland“ – Foto: Martin-K. Gosselin

Auch im stark zerstörten, französisch besetzten Mainz der Nachkriegsjahre wurden Entscheidungen getroffen, die bis heute die Stadt prägen – die Mainzer Hochstraße ist ein typisches Beispiel aus jener Zeit. Die Ausstellung „Plätze in Deutschland“ möchte mittels hochwertiger Schwarzweiß-Fotografien die Entwicklung und den Einfluss städtebaulicher Entscheidungen auf das Leben der Stadtbewohner veranschaulichen. Mit der Gegenüberstellung alter und heutiger Aufnahmen vom gleichen Standort aus soll auch auf Fehlplanungen und Versäumnisse in der Gestaltung des Stadtraums aufmerksam gemacht werden.

Die Ausstellung des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst an der TU Dortmund wurde in Zusammenarbeit mit Rolf-E. Breuer konzipiert und wird vom Institut Français in Mainz in Kooperation mit dem Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz bereits seit Anfang Oktober gezeigt – zu sehen ist sie noch bis Freitag, 13.00 Uhr.

Info& auf Mainz&: Wanderausstellung „Plätze in Deutschland“ noch bis Freitag, 4. November 13.00 Uhr im Institut Français in Mainz, Schillerstraße 11, der Eintritt ist frei.  Informationen zum Institut Français hier im Internet.

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