In der Flüchtlingsunterkunft Allianzhaus in der Mainzer Innenstadt wird die Quarantäne am morgigen Mittwoch wieder aufgehoben: Die Bewohner dürften ab dem 10. Juni das Haus wieder uneingeschränkt verlassen, teilte das Gesundheitsamt Mainz-Bingen am Dienstagabend mit. Dabei wurden im Laufe des Wochenendes insgesamt 23 weitere positiv getestete Personen gefunden, am Dienstag kamen noch einmal drei weitere Neuinfektionen hinzu. Durch mehrere Umzüge sollen nun die mit dem Coronavirus Neuinfizierten isoliert werden, die Gesundeten aber sich wieder frei bewegen können.

Das Mainzer Allianzhaus stand seit dem 20. Mai unter Quarantäne, nun dürfen die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft wieder vor die Tür. - Foto: gik
Das Mainzer Allianzhaus stand seit dem 20. Mai unter Quarantäne, nun dürfen die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft wieder vor die Tür. – Foto: gik

Am 14. Mai war die erste Infektion bei einem Bewohner der Flüchtlingsunterkunft mitten in der Mainzer Innenstadt entdeckt worden, der Vater wurde daraufhin samt seiner zehnköpfigen Familie isoliert. Kurz danach wurden aber weitere Infektionen entdeckt, insgesamt wurden 30 Personen vorsorglich zur Quarantäne in die Gonsenheimer Housing Area gebracht. Doch das stoppte die Infektionswelle nicht: Am 20. Mai mussten Stadt und Gesundheitsamt einräumen: 52 der insgesamt 132 Bewohner waren inzwischen mit dem Coronavirus infiziert, das Allianzhaus wurde daraufhin komplett unter Quarantäne gestellt.

30 Personen, die negativ getestet worden waren, wurden daraufhin in eine eigene Unterkunft in Gonsenheim gebracht, damit sie sich nicht ansteckten – doch das war offenbar schon zu spät: Vergangenen Freitag wurden genau aus dieser Personengruppe trotz Quarantäne 13 positive Fälle bekannt. Am Sonntag dann wurden die verbliebenen Bewohner des Allianzhauses erneut getestet, das Ergebnis: zehn weitere neue Fälle. Damit waren bisher von 132 Personen insgesamt 78 Personen mit dem Coronavirus infiziert.

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Der Infektionsausbruch im Allianzhaus fällt ausgerechnet in eine Zeit, in der die von den Behörden gemeldeten Infektionen mit dem Coronavirus ansonsten deutlich gesunken waren: In Mainz gibt es seit Tagen jeweils nur zwischen ein und drei Neuinfektionen. Gleichzeitig zeigt die Infektionswelle im Allianzhaus aber auch: Das Virus ist keineswegs weg. In Flüchtlingsunterkünften ist das offenbar weiter ein besonders großes Problem, weil dort viele Menschen auf engem Raum zusammenleben müssen.

Enge Wohnverhältnisse befördern Infektionswellen in Flüchtlingsunterkünften. - Foto: gik
Enge Wohnverhältnisse befördern Infektionswellen in Flüchtlingsunterkünften. – Foto: gik

Trotzdem wollen Stadt und Gesundheitsamt die Quarantäne am Mittwoch aufheben, der Grund: Nach zwei Wochen gibt es dort viele Bewohner, die wieder gesund und nunmehr immun sind. Diesen Personen, die bereits vor mehr als 14 Tagen positiv auf das Virus getestet worden seien, wolle man endlich wieder Bewegungsfreiheit geben, heißt es vom Gesundheitsamt, um das zu gewährleisten, werde es nun mehrere Umzüge geben: Dazu ziehen die inzwischen Genesenen aus der Housing Area wieder zurück ins Allianzhaus in der Innenstadt.

In Gonsenheim wiederum bleiben in einem Haus die erst kürzlich positiv getesteten Personen, in einem zweiten Haus diejenigen Personen, die aufgrund ihrer Nähe zu aktuell positiven Fällen in Quarantäne bleiben müssen. Damit werden nach den diversen Umzügen 73 gesundete Personen im Allianzhaus wohnen, 25 positiv getestete Flüchtlinge in einem Haus in der Gonsenheimer Housing Area (in Quarantäne) sowie 39 Personen in einem zweiten Haus in Gonsenheim, die zwar derzeit negativ getestet wurden, aber engen Kontakt zu den frisch positiv Getesteten hatten.

„Wir wollen mit diesem Schritt erreichen, dass möglichst viele Menschen nach durchstandener Quarantäne und Genesung sich wieder frei bewegen können“, erläuterte Christian Mülthei, stellvertretender Abteilungsleiter des Gesundheitsamtes Mainz-Bingen. Allerdings meldete der Kreis Mainz-Bingen

Info& auf Mainz&: Mehr zu der Infektionswelle im Mainzer Allianzhaus und dem Beginn der Quarantäne sowie zur Kritik an der Unterbringung in Massenunterkünften lest Ihr hier auf Mainz&, die Fortsetzung mit Stellungnahme der Stadt Mainz zum Thema Unterbringung findet Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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