Über das Osterwochenende sind die Infektionen mit dem Coronavirus in Mainz und dem Kreis Mainz-Bingen weiter nach oben gegangen. Inzwischen meldet das Gesundheitsamt 655 infizierte Personen, davon 293 aus dem Kreis Mainz-Bingen und 362 aus der Stadt Mainz. 14 Personen sind mittlerweile an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, jeweils sieben in der Stadt und im Landkreis. Ebenfalls rund um Ostern stellte die Stadt zudem fest: Das Coronavirus ist nun auch in einer Flüchtlingsunterkunft in Mainz-Weisenau aufgetreten. In der Unterkunft der Alten Portland seien mehrere Infektionen nachgewiesen worden, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Die betroffenen Personen seien isoliert und in der Gonsenheimer Housing Area untergebracht worden.

In der Flüchtlingsunterkunft der Alten Portland in Mainz-Weisenau sind Infektionen mit dem Coronavirus aufgetreten, hier ein älterer Raum. - Foto: gik
In der Flüchtlingsunterkunft der Alten Portland in Mainz-Weisenau sind Infektionen mit dem Coronavirus aufgetreten, hier ein älterer Raum. – Foto: gik

Nach Angaben der Stadt Mainz wurde in der Flüchtlingsunterkunft in der Alten Portland in der Wormser Straße zunächst bei einem Kind eine Coronavirus-Infektion festgestellt, das Kind zeige milde Krankheitssymptome. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes und zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung des Coronavirus sei die Familie des Kindes noch am gleichen Tag in ein separiertes und eigens hergerichtetes Gebäude in der Flüchtlingsunterkunft Housing Area in Mainz-Gonsenheim umgezogen und unter amtlich angeordnete Quarantäne gestellt worden, hieß es weiter. Die Familie dürfe das Gebäude nicht verlassen.

Das Gesundheitsamt habe Testabstriche bei allen Bewohnern durchgeführt, die im direkten Kontakt mit der Familie standen, ebenso beim Betreuungspersonal der Einrichtung, so die Stadt weiter. Dabei sei bei zwei weiteren Flüchtlingen das Virus nachgewiesen worden. Die positiv getesteten Flüchtlinge und deren engstes Umfeld seien dann ebenfalls in das Gebäude in der Flüchtlingsunterkunft Housing Area gebracht und dort unter Quarantäne gestellt worden. Insgesamt befinden sich dort nun 15 Personen unter Quarantäne. Die durchgeführten Tests beim Betreuungspersonal seien aber alle negativ verlaufen.

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In mehreren Flüchtlingsunterkünften, hier die Wormser Straße, herrscht derzeit Besuchsverbot. - Foto: gik
In mehreren Flüchtlingsunterkünften, hier die Wormser Straße, herrscht derzeit Besuchsverbot. – Foto: gik

Damit muss das Infektionsgeschehen schon vor einigen Tagen passiert sein, da die Tests mindestens ein bis zwei Tage Zeit brauchen, um in Laboren ausgewertet zu werden. Anwohner hatten bereits über die Ostertage beobachtet, dass rund um die Housing Area Eingänge verschlossen wurden, die Vorgänge lösten erhebliche Unruhe aus, unter anderem wurde über Belästigungen spekuliert. Die Stadt Mainz informierte über die Infektionen und die Unterbringung der Flüchtlinge aber erst am Mittwoch.

Der Verwaltungsstab der Stadt Mainz werde die weitere Entwicklung bei der Ausbreitung der Coronavirus-Infektionen in der Flüchtlingsunterkunft kontinuierlich beobachten und die Maßnahmen entsprechend anpassen, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Hierfür würden stichprobenartige Test bei den Bewohnern durchgeführt. Auswärtige Besucher dürfen die Einrichtung nicht mehr betreten, die Zugänge zur Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Portland würden deshalb von einem Sicherheitsdienst überwacht.

In der Flüchtlingsunterkunft sind den Angaben zufolge derzeit rund 55 Geflüchtete untergebracht. Die sich in der Nähe befindende Flüchtlingsunterkunft „Wormser Straße 187“ werde vorsorglich ebenfalls von einem Sicherheitsdienst kontrolliert. Dort sind derzeit etwa 110 Personen untergebracht. Die für ein solches Ereignis im Verwaltungsstab abgestimmten Mechanismen griffen, betonte Gesundheitsdezernent Eckart Lensch (SPD): „Wir haben schnell reagiert und erreichen mit der Quarantäne ein hohes Sicherheitslevel, um Gefährdungen Dritter zu unterbinden.“

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