Die Hitzewelle rollt, es ist viel zu trocken da draußen – Deutschland steht vor einer Rekord-Hitzewelle, wieder einmal. Doch es gibt wirklich ein paar einfache Tipps, mit denen Ihr richtig gut durch die Hitze kommt – wir haben das im tiefen Süden der USA ausprobiert. Dazu gehören: Kleidung, Dusche, kalte Getränke – und die richtige Klimastrategie für die Wohnung. Hier sind unsere Mainz&-Tipps, wie Ihr gut durch die Hitzewellen kommt.

Mainz&-Tipp #1: Richtige Kleidung

Alle, die über die Hitze jammern – ziehen jetzt bitte mal direkt ihre Jeans aus. Es ist doch wirklich nicht zu fassen: Draußen sind es 30 Grad, und es gibt Helden, die noch immer ihre Jeans tragen. Leute: Jeans haben eine super dicken Stoff – schließlich zieht Ihr die ja auch im Winter an, gell? Klarer Fall: Im Hochsommer gehören die blauen Lieblingsdinger hinten in den Schrank verbannt.

Nix wie ins Schwimmbad - Foto Dgrimminger
Ideale Kleidung für die Hitzeschlacht 😉 – Foto: D. Grimminger

Hitzetauglich ist vielmehr – die Beduinen in der Wüste machen es vor – weite, locker sitzende Kleidung. Nun müsst Ihr nicht gleich im Burnus rumlaufen 😉 Greift einfach zu einer locker-leichten Sommerhose, einer Outdoor-Hose oder zieht gleich kurze Hosen oder einen Rock an. Dazu oben herum ein locker sitzendes Hemd oder eine Bluse, und zwar MIT Knöpfen – das sorgt noch einmal für mehr Durchlüftung. Ist echt angenehmer als dicke T-Shirts, probiert’s ruhig aus.

- Werbung -
Werben auf Mainz&

Dazu natürlich Sandalen, aber bitte ohne Strümpfe, liebe Herren! Wer jetzt noch mit Turnschuhen herumläuft, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Übrigens ist uns neulich eine passionierte Streitschrift pro Flip Flops in die Hände gefallen, und tatsächlich sind die Latschen echt angenehm, wenn man nämlich sonst am Fuß jeden Schuh durchschwitzen würde. Nur eng sitzen sollten sie, damit man nicht dauernd stolpert. Und die Flip Flops könnt Ihr auch problemlos mal eben unter einen Wasserhahn halten…

Mainz&-Tipp #2: Mehr Duschen bitte!

Dusche vor dem Bottich - Gautschen Johannisnacht - Foto: gik
So kann man natürlich auch Duschen: Gautschen bei der Johannisnacht – Foto: gik

Womit wir bei Tipp Nummer zwei wären: Geht mehr duschen! Es muss ja nicht eine ausgiebige Dusche mit Seife und Shampoo sein – einmal kurz unter den Wasserstrahl hüpfen, abbrausen und ‚raus, da reichen drei Minuten völlig. Wir haben das in Austin, Texas, in einem Austauschjahr gelernt: Wenn man ständig geschwitzt ist, aber gerade kein Pool zur Hand ist, nehme man einfach die Dusche. Notfalls auch fünfmal am Tag. Und Nein, das ruiniert nicht die Haut. Hilft aber ungemein, die eigene Temperatur mal wieder zu senken.

Alternativ kann man natürlich auch alles, was gerade frei liegt, unter einen Wasserstrahl halten. Füße, Hände, Arme, Kopf – egal was, dafür häufig und überall. Hilft garantiert! Muss man natürlich mal ein bisschen auf Makeup verzichten 😉 Aber das verläuft bei 30 Grad und mehr sowieso…

Mainz&-Tipp # 3: Abtauchen!

Ideal ist natürlich, wer zwischendurch in eine große Menge Wasser abtauchen kann. Schwimmbad, der eigene Pool oder eben das natürliche Wasserbecken namens Rhein – abkühlen, untertauchen, aaahhhh! Nur seid bitte an allen Flüssen unbedingt vorsichtig!!! Die Strömungen sind definitiv stärker als Ihr, Untiefen, Strudel – der Rhein ist kein Swimmingpool, sondern ein natürliches Gewässer! Und wir wollen echt keine Todesmeldungen verbreiten müssen, leider gibt es sie aber jedes Jahr wieder.

Strand am Main bei Kostheim
Ab ins kühle Nass!- Foto: gik

In Mainz bieten sich natürlich zuvorderst die Schwimmbäder an: Taubertsbergbad, Freibad Mombach und natürlich die unvergleichliche Maaraue. Wer den Stau am Becken scheut, kann auf die Rheinstrände ausweichen: An den offiziellen Rheinstränden in Mainz und Kastel kann man zwar toll sitzen und trinken, aber nicht schwimmen.

Die Rheinbäder bei Heidesheim und Oppenheim sind tolle Alternativen. Aber auch unser Geheimtipp, der kleine Mainstrand zwischen Kostheim und Gustavsburg ist in diesen Tagen gut belebt. Alles zu den Schwimmbädern in Mainz und Wiesbaden findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Unsere Tipps zu den Mainzer Stränden gibt es bei Ab ins Wasser 2. Infos rund um die Badeseen in Rheinland-Pfalz findet Ihr hier. Und wer nicht abtauchen kann? Für den gilt Tipp Nummer 2. Und natürlich die Folgenden:

Mainz&-Tipp # 4: Trinken, trinken, trinken!

Könnt Ihr nicht mehr hören, die Sache mit dem Trinken? Solltet Ihr aber: Jede Wette, dass Ihr nicht genug trinkt! Bei dieser Hitze dürft Ihr nämlich gerne auch drei, vier Liter trinken, nur bitte nicht weniger als zwei Liter! Trinken hilft, damit der Kreislauf stabil bleibt. Kühles trinken hilft, den Körper ein wenig ‚runterzukühlen, deshalb darf es bei dieser Hitze auch gerne der Eiswürfel im Wasser sein. Sagte doch heute eine Nachbarin, sie trinke nur lauwarmes Wasser. Igitt! Das schmeckt doch nicht! Und damit wären wir beim Mainz&-Tipp: Trinkt etwas, was Euch schmeckt! Denn wenn es schmeckt, trinkt man mehr, ergo…

Qualität im Kühler: Weine von Kloster Eberbach Im Baiken - Foto: gik
Trinken, was schmeckt 😉 Aber Vorsicht mit Alkohol! – Foto: gik

Nur bitte, nicht einen ganzen Tag lang Cola pur kippen oder ähnlich süßes Zeug. Das hat nicht nur megamäßig viel Kalorien und Zucker, Schorlen oder andere Wasser-Getränke erfrischen auch mehr. Sagen nicht nur wir, sondern auch die Verbraucherzentralen und Ernährungsexperten. Aber Vorsicht mit Alkohol! Der haut bei der Hitze so richtig rein, keine gute Idee, wenn man an dem Tag noch was vorhat.

Übrigens gilt das mit dem Trinken erst recht, wenn man im Auto unterwegs ist. „Eine Flasche Wasser im Auto ist so wichtig wie das Benzin im Tank“, sagt Stefan Markus vom Malteser Hilfsdienst. Also ausreichend Wasser mitnehmen, vor allem, wenn Ihr längere Strecken und Autobahn fahrt. Stellt Euch nur vor, Ihr landet in einem Stau…. Am besten eine kleine Kühltasche ins Auto werfen, dann bleiben Wasser oder Limo auch angenehm kühl. Übrigens erhöht die Hitze die Reaktionszeit, deshalb bitte besonders vorsichtig und defensiv fahren!

Eissorten N'Eis bunt
Eis, Eis, Eis! Hier: von N’Eis – Foto: gik

Mainz&-Tipp # 5: Eis, Eis, Eis!

Die Steigerung von kühl ist Eis, also greift ruhig genau danach: Eiswürfel halten das Getränk kühl und sorgen für einen zusätzlichen Wasserschub. Eis am Stil, Eis auf der Waffel, Eis aus dem Kühlhaus – großartig zum Abkühlen! Übrigens kann man auch Saft, Eistee oder auch Wein in Eiswürfelbehältern gefrieren. Und sich eine Eispackung in den Nacken legen. Oder sich gleich reinlegen 😉

Mainz&-Tipp #6: Essen nach Sonnenuntergang

Die Beduinen und Muslime haben schon ganz Recht: Im Ramadan essen sie erst nach Sonnenuntergang, und für die Hitze ist das genau die richtige Strategie! Fettiges und schweres Essen belastet den Körper tagsüber völlig unnötig, also lieber zu leichten Sachen greifen: Melonen, Obst und Salat sind ideal, dazu Oliven, Tomaten, Salatgurken, ein bisschen Schafskäse – perfekt! Machen wir es den mediterranen Ländern nach!

Gut tut bei Hitze auch tatsächlich scharfes Essen, aber natürlich nicht zu scharf, sonst gibt’s den nächsten Schweißausbruch 😉 Und wenn man so gar keinen Appetit aufs Essen hat – einfach verschieben! Wenn es dunkel und damit auch kühler wird, steigt nämlich auch der Appetit. Und warum nicht auch in Mainz genießen, was wir sonst im Urlaub essen? Also Pizza, kohlenhydratarme Pasta, frischen Fisch, Meeresfrüchte. Melone mit Schinken, Tomaten-Mozzarella.. aber das esst Ihr ja sowieso schon alles, gell?

Fastnachtsbrunnen Detail mit viel Wasser
Wär‘ ja was, so ein Zimmerbrunnen.. – Foto: gik

Mainz&-Tipp #7: Die richtige Klimastrategie für die Wohnung

Machen wir es den Beduinen in der Wüste nach: Dort sind die Häuser nach außen abweisend-geschlossen, innen aber wahre Oasen in Grün mit Springbrunnen. Also gilt auch bei uns: Tagsüber Fenster zu und Rolläden runter! Je weiter, desto effektiver, und das gilt so lange, wie die Temperatur drinnen niedriger ist als draußen. Alternativ könnt Ihr natürlich auch Läden, Rollos oder Vorhänge nehmen, Vorrichtungen von außen sind aber wesentlich effektiver, weil sie auch das Aufheizen der Fensterscheiben verhindern.

Abends und nachts gilt dann: Fenster auf und Durchzug! Dann kann sich die abgestandene Luft erneuern und ein Lüftchen durch die Wohnung wehen. Hoffentlich 😉 Das gilt auch, wenn sich schon am Nachmittag die Luft in der Wohnung unerträglich aufgeheizt hat: Dann lieber alle Fenster auf und jedes Lüftchen einfangen! Doch Ihr könnt noch mehr tun: Wassernebel können helfen, die Luft frischer zu machen, also spritzt ruhig mal mit der Wasserpistole durch die Gegend. Das freut auch Eure Blumen 😉 Zimmerbrunnen sind natürlich ideal, wer’s mag, kann auch einen Ventilator oder Deckenquirl zuhilfe nehmen.

Von kleinen mobilen Klimaanlagen fürs Zimmer rät die Verbraucherzentrale allerdings ab: „Diese Geräte sind wahre Stromfresser und können einen spätestens bei der nächsten Stromrechnung ganz schön ins Schwitzen bringen“, warnt Elke Dünnhoff von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Ein Gerät mit 1.000 Watt etwa koste pro Betriebsstunde etwa 28 Cent – und das bei meist bescheidenem Kühleffekt. Im Laufe eines Sommers kann sich das schnell auf mehr als 100 Euro zusätzliche Stromkosten summieren.

Haus in Ökostadt Masdar City bei Abu Dhabi
Fassade eines Hauses in der Wüsten-Öko-Stadt Masdar City bei Abu Dhabi – hier kommt man ohne Klimaanlage aus – Foto: gik

Dazu strömt durch den im Fenster eingehängten Abluftschlauch unausweichlich warme Luft wieder zurück in den Raum… na super. Also Finger weg! Und lieber zu Sonnensegel, Sonnenschirm und Verdunklung greifen. Was die Klimaanlage im Auto angeht: Lieber nicht zu kalt stellen, sonst könnt Ihr Euch nämlich eine Erkältung einfangen. Außerdem ist nach einem stark runtergekühlten Auto der Schock der Außentemperatur doppelt so schlimm… Also: lieber an die Hitze gewöhnen und alle Tricks anwenden, dann kommt Ihr gut durch die Hitzeschlacht!

Die Beduinen übrigens entwickelten für ihre Häuser raffinierte Lüftungssysteme ganz ohne Strom: Durch geschickt angelegte Lüftungsschächte in dicken Mauern, luftige Höfe und hohe Kuppeln erreichen sie angenehme Temperaturen im Inneren. Erlebt haben wir das in Masdar City, einer als Ökostadt geplanten Enklave am Stadtrand von Abu Dhabi. Das Vorzeigeprojekt der ökologischen und nachhaltigen Null-Emissionen-Stadt stockt zwar gewaltig, aber die Gebäude, die stehen, zeigen beeindruckende Klimaeffekte. Mehr dazu könnt Ihr zum Beispiel in diesem Artikel der Deutschen Welle aus dem Jahr 2013 nachlesen.

Bleibt cool und genießt den Sommer!

Info& auf Mainz&: Aller Versuchung zum Trotz: Der Rhein ist KEIN Badegewässer, davor müssen wir leider noch einmal explizit warnen – gerade sind wieder mehrere Menschen im Rhein ertrunken…. Polizei und Feuerwehr warnen deshalb gerade ausdrücklich noch einmal vor dem Baden im Rhein, mehr dazu lest Ihr hier. Alles zu den Schwimmbädern in Mainz und Wiesbaden findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Unsere Tipps zu den Mainzer Stränden gibt es bei Ab ins Wasser 2. Infos rund um die Badeseen in Rheinland-Pfalz findet Ihr hier.