Zugegeben, sie sind schon ein, zwei Wochen lang wieder da, aber inzwischen haben sie sich ihre Horste gesucht und Nester gebaut: Die Störche sind wieder da! Der Arbeitskreis Umwelt in Mombach hat nun die ersten Fotos von den langbeinigen Vögeln geschossen, und sie uns zur Verfügung gestellt. Die stolzen Vögel haben Nester am Kreuzerhof an der Ortsgrenze zwischen Budenheim und Mombach sowie auf der Haderaue gebaut. Findet Ihr spannend? Der AK Umwelt sucht noch Storchenbeobachter und Storchenhelfer.

Störche auf einem Strommast im Kreuzerhof - Foto J Weidmann
Störche auf einem Strommast im Kreuzerhof – Foto: J. Weidmann

Die beiden Storchenpaare nahmen Mitglieder vom Arbeitskreis Umwelt in Mombach vor wenigen Tagen auf. Das eine Pärchen hat sich ein Nest in einem Strommast gebaut, der auf dem Gelände des Kreuzerhofes zwischen Mombach und Budenheim steht. Strommasten seien hoch und stabil, erklärt Jürgen Weidmann vom AK Umwelt: „Der Storch hat gerne Überblick über seine Umgebung und sitzt gern am höchsten Punkt.“

Sind denn die Strommasten nicht gefährlich für die Vögel, haben wir uns gefragt? Ungefährlich sei das nicht, sagt Weidmann, in aller Regel hielten die Vögel aber genug Abstand zu den Stromseilen. Manchmal aber erwische ein Storch einen langen Ast, mit dem er an die Oberleitung komme – „dann geht das auch mal schief“, sagt der Naturschützer.

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Störche brauchen Wiesen mit Mäusen, Insekten, Heuschrecken

Seit 1997 brüten Störche auf den Rheinwiesen zwischen Mombach und Budenheim, ein gutes Zeichen für den ökologischen Zustand unserer Rheinauen. Es zeigt, dass die Störche wieder genügend Nahrung finden, erklärt Weidmann. „Störche brauchen Biotope“, betont er, und gerade auf der Haderaue sei es gelungen, wieder Wiesen zu schaffen, wo der Storch Nahrung findet. Das zweite Storchenpaar fand Weidmann denn auch auf der Haderaue auf einer Plattform, die auf eine abgesägte Pappel gesetzt wurde – nahe der neuen Rheinfähre zwischen Budenheim und Wallau, in guter Jagdnähe zu den Wiesen.

Störche fressen nämlich beileibe nicht nur Frösche, haben wir gerade gelernt, sondern auch Mäuse, große Insekten, Heuschrecken, Maulwurfsgrillen, aber auch Regenwürmer. In den Rheinauen zwischen Mombach und Budenheim würden nun einige Wiesen zum Großteil mit Ponies beweidet, sagt Weidmann: Durch den Dung der Ponies entwickel sich eine Käferfauna, die für den Storch lecker ist.

Störche in einem Horst auf der Haderaue bei Budenheim - Foto AK Umwelt
Störche in einem Horst auf der Haderaue bei Budenheim – Foto: J. Weidmann

Storchenbeobachter gesucht

15 bis 20 Storchenpaare gibt es allein in Wiesbaden-Schierstein, in Mainz-Laubenheim seien es inzwischen auch mehr als zehn, sagt Weidmann. Wieviele Störche in Mombach und Budenheim nisten, kann der Naturschützer nicht genau sagen: „Unser Storchenbeobachtungsprojekt ist leider eingeschlafen“, sagt Weidmann. Dabei wäre es spannend zu wissen, wo die Störche gerade Nahrung finden, wie der Zustand am Horst ist, ob sie noch Eier ausbrüten oder schon ihre Junge füttern.

Besonders die Zahl der Jungen ist aufschlussreich dafür, wie gut es den Störchen geht: Ein Junges ist recht wenig, der Schnitt liegt bei drei bis vier Jungen. „Einmal hatten wir eine Fünferbrut im Kreuzerhof, die auch durchkam, das war schon eine Sensation“, sagt Weidmann. Also wenn Ihr Lust habt, Störche zu beobachten – nix wie los! Der AK Umwelt sucht übrigens auch noch unbebaute Grundstücke, die zu Wiesen renaturiert werden können. Da könnt Ihr dann auch bei Pflegemaßnahmen helfen.

Nun haben wir ja gerade einmal März, die Störche sind also ganz schön früh dran, finden wir. „Die Störche ziehen einfach nicht mehr so weit“, sagt Weidmann. Früher seien die Störche über die Sahara gezogen, jetzt aber gebe es in der Regel eine Zugverkürzung bis nach Spanien und Südfrankreich, „dann ist man auch schneller wieder da.“ Und so kommen die Störche immer früher wieder zurück zu uns. „Es wird ja auch wärmer“, sagt Weidmann, „da merkt man eben auch den Klimawandel.“

Info& auf Mainz&: Mehr Informationen über die Störche in Mombach und Budenheim findet Ihr auf der Internetseite des AK Umwelt, also genau hier. Dort könnt Ihr Euch auch hinwenden, wenn Ihr bei der Storchenbeobachtung oder -betreuung helfen wollt.

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