Der Mainzer Altbischof Kardinal Karl Lehmann ist tot, und Mainz, ja ganz Deutschland, verneigt sich vor einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, vor einem Theologen und Kirchenlenker, der die Menschen tief berührt und seine Kirche über Jahrzehnte hinweg geprägt hat. Wohl selten hat der Tod eines Bischofs und Kirchenfürsten so viele Reaktionen hervorgerufen wie der Tod von Kardinal Karl Lehmann. Politiker aller Couleur, Kirchenfürsten, Ministerpräsidenten, Abgeordnete und nicht zuletzt die Mainzer selbst würdigten am Sonntag den verstorbenen Kardinal und Altbischof in seltener Einigkeit: Von uns gegangen ist eine große Persönlichkeit, ein außergewöhnlicher Theologe, ein zutiefst menschlicher Bischof – ein wirklich großer, ein beeindruckender Mensch.

Der Bischof und sein Nachfolger: Kardinal Karl Lehmann 2017 mit seinem Nachfolger Peter Kohlgraf. – Foto: Bistum Mainz

Bischof Kohlgraf: „Ein wirklich großer Mensch ist von uns gegangen.“

Sein Tod „macht mich traurig, wir werden seiner stets in Hochachtung und Liebe gedenken“, sagte Lehmanns Nachfolger Peter Kohlgraf: „Mit Kardinal Karl Lehmann ist wirklich ein großer Mensch von uns gegangen.“ In den Jahrzehnten als Bischof und Vorsitzender der Bischofskonferenz habe Lehmann „die Herzen vieler Menschen erreicht und sich hohen Respekt erworben“, sagte Kohlgraf: „Mit einem weiten Herzen und einem klaren Blick für die Themen der Menschen hat er sein Bischofsamt ausgeübt.“ In der Bischofskonferenz sei es ihm immer wieder gelungen, die unterschiedlichen Positionen ins Gespräch zu bringen. Wie kaum ein anderer habe Lehmann theologische Bildung und pastoralen Einsatz verbunden. Weit über den Bereich der katholischen Kirche hinaus war er ein geschätzter Gesprächspartner.

Kohlgraf sagte, er habe Lehmann persönlich viel zu verdanken, nicht nur, weil ihn der Altbischof am 27. August 2017 persönlich zum Bischof von Mainz weihte. „Er stand mir mit Rat und Tat zur Seite“, sagte Kohlgraf. Bereits vor seiner Bischofsernennung habe er ihn in den Jahren als Professor an der Katholischen Hochschule wirksam unterstützt, in vielen Begegnungen als väterlicher Begleiter gewirkt. „Ich danke Gott, dass ich Karl Lehmann kennenlernen durfte“, sagte Kohlgraf.

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Im SWR Fernsehen erzählte Kohlgraf, er sei noch am Samstag bei Lehmann gewesen, kurz vor dessen Ende. Es sei „schmerzlich zu sehen gewesen“, wie seine Kräfte in den vergangenen Wochen nachgelassen hatten. Lehmann sei bis zuletzt von sorgenden Menschen umgeben gewesen, von ehemaligen Wegbegleitern, dem Weihbischof und anderen Priestern, die sich ihm verbunden wussten. „Auch heute Nacht war er nicht allein. Er ist gut vorbereitet und in innerem Frieden in die Begegnung mit unserem Herrn gegangen, an den er geglaubt und den er ein Leben lang verkündigt hat“, sagte Kohlgraf: „Ich vertraue darauf, dass er nun in Gottes Händen geborgen ist.“

Reinhard Marx: ein beeindruckender Mensch, ein begnadeter Theologe, ein menschlicher Bischof

Der Münchner Bischof, Kardinal Reinhard Marx, weiht im Mainzer Dom den neuen Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Altbischof Lehmann schaut zu. – Foto: gik

„Mit großer Betroffenheit und Trauer“ habe er die Nachricht vom Tod Lehmanns aufgenommen, sagte der Münchner Bischof, Kardinal Reinhard Marx, der heutige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Er erinnere sich gut an ihre ersten Begegnungen, „die von Herzlichkeit und Offenheit, vor allem von der Lust an der theologischen Debatte“ geprägt gewesen seien. „Ein großer Theologe, Bischof und Menschenfreund geht von uns“, sagte Marx: „Mit seinem Tod verlieren wir einen warmherzigen und menschlichen Bischof, den eine große Sprachkraft auszeichnete. Ich trauere mit den Gläubigen des Bistums Mainz. Die Kirche in Deutschland verneigt sich vor einer Persönlichkeit, die die katholische Kirche weltweit wesentlich mit geprägt hat.“

Die Deutsche Bischofskonferenz sei Lehmann „zu großem und weit über seinen Tod hinausreichenden Dank verpflichtet“, sagte Marx weiter. Lehmann habe als ihr Vorsitzender „Höhen und Tiefen erfahren“, immer habe ihn die Frage umgetrieben, wie eine menschendienliche und zugleich traditionsverpflichtete Kirche beschaffen sein sollte. „Die persönliche Wertschätzung, die er jedem Gesprächspartner gegenüber zeigte, sein unglaubliches Gedächtnis – Karl Lehmann vergaß nichts – und seine theologische Weite waren glückliche Jahre für unsere Bischofskonferenz“, betonte Marx. In der Konferenz habe der Theologieprofessor den Kollegen „bisweilen längere Ausführungen halten und uns auf den Stand der Forschung bringen“ können. Drei Mal – 1993, 1999 und 2005 – wurde Lehmann im Amt als Vorsitzender bestätigt, bevor er sich 2008 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog, erinnerte Marx: „Es wäre nicht Karl Lehmann gewesen, hätte er dann nicht den Vorsitz der Glaubenskommission unserer Konferenz für mehrere Jahre übernommen.“

Marx erinnerte auch an die „Kölner Erklärung“ von 1988, das Ringen um den richtigen Weg in der Schwangerenkonfliktberatung und das Bekanntwerden von Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Lehmanns Amtszeit. Aber auch daran, wie Lehmann Papst Johannes Paul II. 1996 in Berlin beim Gang durchs Brandenburger Tor begleitete, den Weltjugendtag 2005 in Köln mitfeierte, die Ökumene mit Leben erfüllte. Lehmann sei stets vom Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt gewesen, er habe es sich „zur Lebensaufgabe gemacht, das Konzilserbe zu wahren und dafür zu werben“, sagte Marx. Auch in stürmischen Zeiten habe er fest im Glauben gestanden, „ja, Karl Lehmann konnte nichts in seinem Glauben erschüttern.“

Der Münchner Bischof, Kardinal Reinhard Marx, links neben Kardinal Karl Lehmann bei dessen Abschied im Mai 2016. – Foto: Screenshot gik

„Seine theologische Finesse werde ebenso fehlen wie seine kantigen Wortmeldungen“, sagte der Müncher Bischof weiter: Mit dem Tod Lehmanns verliere die Kirche in Deutschland eine prägende Gestalt und unser Kontinent einen überzeugten Europäer. „Kardinal Lehmann war ein beeindruckender Mensch und vorbildlicher Geistlicher“, vor allem aber sei Lehmann „Priester, Seelsorger und Bischof, ein begnadeter Theologe und ein guter Freund“ gewesen: „In stiller Trauer verneige ich mich vor einem Freund, einem Mitbruder, der uns allen Orientierung gegeben hat.“

Dreyer: Rheinland-Pfalz trauert um einen wichtigen Mahner und Ratgeber

Aber auch die Politik würdigte Lehmann: „Rheinland-Pfalz trauert um einen großartigen Menschen und eine herausragende Persönlichkeit“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Sonntag: „Karl Kardinal Lehmann wusste um die Zeichen der Zeit.“ Er habe die Konflikte in Kirche und Gesellschaft benannt und die weltweiten Herausforderungen erkannt. Wichtige Themen habe er immer wieder aufgegriffen und sich in christlicher Verantwortung mit ihnen auseinandergesetzt. „Dabei war er der Politik immer ein kritischer und wichtiger Mahner und Ratgeber. Auch in schwierigen Zeiten hat er klare Positionen bezogen und Mut zum Umdenken gemacht“, betonte die Ministerpräsidentin.

Das Bistum Mainz umfasst auch weite Teile des Landes Hessen. – Foto: gik

Lehmann habe Brücken gebaut zwischen verschiedenen Konfessionen, zwischen verschiedenen Religionen und auch zwischen Kirche und Politik. Aber er habe auch stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Anliegen der Menschen gehabt, betonte Dreyer: „Für ihn galt der Grundsatz, dass die Kirche dort mitanpackt, wo Hilfe gebraucht wird. Auch in der Flüchtlingskrise hat er Maßstäbe für Nächstenliebe gesetzt. Wer ihm begegnete, konnte erfahren, dass er es ernst meint mit dem, was er verkündet.“ Glaubensstärke und Humor, Intellekt und Gelassenheit, diese seltene Kombination habe Lehmann ausgezeichnet.

Bouffier: Lehmann wird als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen

„Kardinal Lehmann wird dieser Welt als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen“, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), auf dessen Hoheitsgebiet ein Großteil des Mainzer Bistums liegt. Nicht nur die Menschen in Hessen hätten Lehmann „tief ins Herz geschlossen und seine Arbeit wertgeschätzt – Karl Kardinal Lehmann war ein Glücksfall für den deutschen Katholizismus und das Bistum Mainz“, sagte Bouffier.

Mit Beharrlichkeit habe Lehmann den Geist der Ökumene, das Zusammenführen von katholischer und evangelischer Kirche, wahrhaft gelebt und sei als Bischof ein hochgeschätzter Ansprechpartner in der Gesellschaft für Fragen und Nöte der Zeit gewesen. „Über die Parteigrenzen hinweg war Lehmann auch für die Politik in Hessen und auf Bundesebene ein geistig und geistlich bereichernder Gesprächspartner“, sagte Bouffier: „Ich trauere aufrichtig um ihn.“

Klöckner: Gütig, lebensfroh und beliebt, der gute Geist und das Gesicht von Mainz

„Mit dem Tod von Karl Kardinal Lehmann verlieren wir eine bedeutende Persönlichkeit, ein Stück Geschichte, einen wahren Zeugen des Glaubens, einen herausragenden Wissenschaftler und Philosophen“, sagte die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner, selbst studierte katholische Theologin. Lehmann sei „tiefgläubig, herzlich, wortwitzig und gesellig gewesen – stets lebensnah und verständig im Umgang.“ Als warmherziger Zuhörer seien ihm die Sorgen und Nöte der Menschen stets ein Anliegen gewesen.

Sie selbst habe Lehmann „als differenzierten Theologen und bodenständigen Kirchenmann, als vertrauenswürdigen Gesprächspartner und Zuhörer geschätzt“, sagte Klöckner weiter. Lehmann sei das bekannte Gesicht und der gute Geist in Mainz gewesen, „auch für jene, die keinen Bezug zur Katholischen Kirche haben.“ Kardinal „Lehmann war eine Institution“, betonte Klöckner, „gütig, lebensfroh und beliebt bei den Menschen. Er wird fehlen – nicht nur in der Landeshauptstadt.“

Auch der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) würdigte den verstorbenen Mainzer Ehrenbürger Lehmann. – Foto: Alexander Heimann

Ebling: Anstoßgeber für Debatten, Offenheit für die Menschen

„Wir werden ihn sehr vermissen“, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) für eben diese Landeshauptstadt – Mainz nimmt auch Abschied von einem ihrer Ehrenbürger, zu dem Lehmann 2001 ernannt worden war. Lehmann sei eine hochgebildete Persönlichkeit gewesen, „die in herausfordernden Zeiten Orientierung geben konnte und stets durch seine Warmherzigkeit und Empathie als Mensch zu überzeugen wusste.“ Ihn habe besonders seine Offenheit für die Menschen ausgezeichnet, und es werde vielleicht diese Eigenschaft sein, „die wir wohl mit am meisten vermissen werden“, sagte Ebling.

Lehmann sei immer Anstoßgeber für Debatten gewesen, in der Weltkirche, in Deutschland und in Mainz, aber auch Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft. „Er hat die an ihn gerichteten Erwartungen als Wegweiser, Brückenbauer und Moderator nicht nur erfüllt, sondern auf vielfache Weise übertroffen“, sagte Ebling weiter: „Hohe theologische Kompetenz und persönliche Glaubwürdigkeit verbanden sich in seiner Person auf überzeugende Weise und strahlten weit über unsere Stadtgrenzen hinaus.“

Wissing: Entschiedener Streiter für Toleranz, Menschlichkeit und den christlichen Glauben

Von einem schweren Verlust für das Land sprach der stellvertretende Ministerpräsident und FDP-Landeschef Volker Wissing. Lehmann sei ein großer Botschafter des christlichen Glaubens gewesen, „ein Mensch, der seinen Glauben nicht nur gepredigt, sondern ihn mit Lebensfreude, Menschlichkeit und Herzenswärme gelebt hat.“ Lehmann habe die Rolle der Kirche aus der Mitte der Gesellschaft heraus verstanden und im Zweifelsfall stets die Menschen über Dogmen gestellt. „Kardinal Lehmann war im wahrsten Sinne ein guter Hirte und sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust für das ganze Land“, sagte Wissing: „Wir werden diesem großen Katholiken und entschiedenen Streiter für Toleranz, Menschlichkeit und den christlichen Glauben ein ehrendes Andenken bewahren.

Lehmann mit dem damaligen Vorsitzenden des Mainzer Dombauvereins Rainer Laub (links) sowie der heutigen Vorsitzenden Sabine Flegel (ganz rechts). – Foto: Bistum Mainz

Der Tod Lehmanns lasse auch die FDP-Fraktion im Mainzer Landtag „in großer Trauer zurück“, sagte deren Vorsitzende, die Mainzerin Cornelia Willius-Senzer: „Wir gedenken eines großen Geistlichen, der immer einen guten Blick für die Herausforderungen des Weltlichen hatte.“ Lehmann sei stets mit viel Empathie und Herzlichkeit auf seine Mitmenschen zugegangen. „Ihm ist es gelungen, Menschen zusammenzuführen und Gräben zu überwinden“, sagte Willius-Senzer.

Grüne: Schwerer Verlust eines Brückenbauers

Von einem „schweren Verlust“ sprachen auch die Grünen: „Mit seiner weltoffenen Glaubensauffassung versuchte er stets, die Glaubenstraditionen der katholischen Kirche mit den modernen Lebenswelten zu vereinbaren“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Josef Winkler: „Es ist ein schwerer Verlust für die Katholische Kirche aber letztlich auch für die Evangelischen Christen, denn kaum ein anderer Bischof hat sich so für die Ökumene eingesetzt wie Kardinal Lehmann.“

Auch der Fraktionschef der Grünen im Mainzer Landtag, Bernhard Braun, würdigte den Brückenbauer, dessen christliche Maxime der Nächstenliebe stets wichtigster Grundsatz seines Handelns war. „Von Verständnis und Milde geprägt war seine liberale Haltung zu den verschiedensten gesellschaftlichen Themen“, sagte Braun: „Mit seiner Zuwendung zu Menschen in Not und mit seiner vereinenden Haltung gegenüber allen Menschen wird uns Karl Kardinal Lehmann lange in Erinnerung bleiben.“

Lewentz: Verneige mich vor seinem Lebenswerk

„Die Nachricht vom Tode Karl Kardinal Lehmanns erfüllt mich mit tiefer Trauer“, sagte auch SPD-Landesvorsitzender, Innenminister Roger Lewentz. Mit Lehmann verliere Rheinland-Pfalz einen Mann mit weltweitem Ansehen, der durch seine Nahbarkeit gerade bei den Menschen im Bistum Mainz äußerst beliebt war. „Seine moderne, liberale Haltung in vielen theologischen Fragen wirkt bis heute nach“, sagte Lewentz. Die SPD Rheinland-Pfalz verliere „einen verlässlichen Ansprechpartner sowie einen Verbündeten im Streben nach einer offenen Gesellschaft.“ Lehmann sei „stets ein exzellenter Zuhörer und ein kritischer Mahner gewesen“, sagte Lewentz: „Ich verneige mich vor seinem Lebenswerk.“

Über Jahrzehnte hinweg sei Lehmann „in Deutschland das Gesicht einer menschennahen, positiven und gut gelaunten Kirche“ gewesen, sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Mainzer Landtag, Alexander Schweitzer. Lehmann habe wie kein anderer unterschiedliche Eigenschaften vereint: „Er war ein Intellektueller und großer Theologe, er war nahbar, humorvoll und nah bei de Leut. Er war liberal, werteorientiert und nie beliebig.“ Lehmann sei Kämpfer und Streiter gewesen, aber auch „Vordenker und Wegbereiter der Annäherung der katholischen und evangelischen Kirche“, sagte Schweitzer weiter. Und als bisher erster und einziger Katholik erhielt er die Martin-Luther Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland für seine einzigartigen Verdienste um die Ökumene.

Der Bischof und die Fastnacht: Lehmann mit Narrenkappe vor dem Mainzer Dom, Zeichen seiner Weltzugewandtheit. – Foto: Bistum Mainz

Bleicher: Mainz steht tief in seiner Schuld

Natürlich trauern die Parteien und Politiker in Mainz um den Mainzer Altbischof: Lehmann habe „unsere Stadt für mehr als drei Jahrzehnte geprägt“, sagte der SPD-Vorsitzende Marc Bleicher, und immer sei er für die Menschen da gewesen. Gerade für die Katholiken sei er „Begleiter und Impulsgeber“ gewesen, „seine Antworten auf die Fragen unserer Zeit zeigten den Gläubigen Wege im modernen, oft unübersichtlichen Leben.“

In Mainz sei Lehmann in vielen Lebensbereichen präsent gewesen, in der Kultur, der Wissenschaft, der Wirtschaft, als Unterstützer von Mainz 05 oder in der Fastnacht, sagte Bleicher weiter: „Sein Wirken endet nicht mit seinem Tod. Er hat uns gezeigt, wie man handeln kann und manchmal handeln muss.“ Lehmann habe zu einem respektvollen Miteinander „unschätzbar viel beigetragen“, betonte Bleicher: „Wir alle in Mainz stehen tief in seiner Schuld.“

Flegel: „Sein Lachen hat bestens zu Mainz gepasst“

„Voller Dankbarkeit“ verabschiedete sich auch der Mainzer Dombauverein von seinem Bischof, der Verein war 1999 in der Amtszeit Lehmanns gegründet worden. „Bischof im Bistum Mainz zu sein, war für ihn nicht einfach nur eine kirchliche Stellenbeschreibung“, sagte die Dombauvorsitzende und Mainzer CDU-Chefin Sabine Flegel: Lehmann sei „sehr schnell zum echten Mainzer geworden“, er mochte die Mainzer und ihre Lebensart und habe sich mit Freude einbinden lassen in tagesaktuelle Ereignisse wie Fußball, Fastnacht und andere für Mainz charakteristische Ereignisse. „Sein Lachen hat bestens zu Mainz gepasst“, sagte Flegel.

Das Besondere aber an Karl Kardinal Lehmann war sicher auch dies: Er inspirierte Menschen weit über die katholische Kirche hinaus, und sein Tod bewegt auch viele, die der Kirche kritisch gegenüberstanden. „Obwohl ich weder Katholikin noch überhaupt Christin bin, hat mich die Nachricht vom Tod des „Lehmännchens“ gerade schwer getroffen“, schrieb stellvertretend für viele andere Mainz&-Leserin Tina Gewehr: „Ich mochte ihn als Mensch und hatte Achtung vor seinem Lebenswerk. Möge die Erde ihm leicht sein.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Tod von Kardinal Karl Lehmann und zu seinem Leben lest Ihr hier bei Mainz& – dort auch Informationen zu Aufbahrung und Beisetzung des geliebten Mainzer Altbischofs.

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