Nun ist sie da, die erste „echte“ Mainzelbahn: Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) nahm am Donnerstag die erste von zehn neuen Straßenbahnen im Empfang. Die „Variobahn“ ist deutlich größer als jeder Bus und sogar länger als die bisherigen Niederflur-Straßenbahnen in Mainz. Die neuen Straßenbahnen sind eigens für die Mainzelbahn bestellt worden und kosten rund 2,3 Millionen Euro pro Stück. Damit bekommt Mainz nicht nur eine drastische Erweiterung seines Straßenbahnnetzes bis hinauf auf den Lerchenberg, sondern gleich auch neue Fahrzeuge dazu. Schick, schick.

Erste Variobahn für Mainzelbahn - Foto MVG
Die erste neue Mainzelbahn ist da! – Foto: MVG

Eine Variobahn ist übrigens laut Wikipedia ein „Niederflur-Straßenbahn-Fahrzeugtyp in Multigelenk-Ausführung mit schwebendem Mittelteil.“ Mit dem Kauf der neuen Variobahnen schichtet die MVG zugleich ihren Fuhrpark erheblich um – von Bussen zu Bahnen. Die Straßenbahnen ersetzen etwa 20 Busse, heißt es von Seiten der MVG. Die Schienenfahrzeuge seien zudem im Vergleich zu Bussen deutlich langlebiger und führen im Schnitt zweieinhalb Mal so lange. Die neuen Variobahnen haben 73 Sitzplätze (einschließlich Klappsitzen) und 112 Stehplätze, damit böten sie fast doppelt so viel Platz wie Gelenkbusse, die rund 50 Sitzplätze und 50 Stehplätze haben.

Die Variobahnen sind auch größer als die 16 Niederflurstraßenbahnen, die seit 1996 in Mainz in Betrieb sind. Mit den zehn georderten Variobahnen steigt der Straßenbahnfuhrpark der MVG auf 41 Straßenbahnen – der Busfuhrpark wird dagegen deutlich reduziert. Die MVG hatte den Kauf der neuen Bahnen beschlossen, nachdem die Aufsichtsräte der Stadtwerke Mainz (SMW) und der MVG sowie der Mainzer Stadtrat im Oktober 2013 dem Bau der 9,2 Kilometer langen Mainzelbahn-Straßenbahnstrecke zugestimmt hatten. Gekauft wurden die Bahnen bei Stadler Rail.

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Visualisierung MVG Mainzelbahn in der Marienborner Straße
So soll die neue Mainzelbahn dann mal durch die Marienborner Straße rollen – Visualisierung: MVG

Die neue Variobahn trägt die Nummer S 227 und soll nun durch Stadler in Mainz letzten Tests unterzogen werden. Die neue Bahn war zwei Tage lang per Schwertransport von Berlin aus nach Mainz gerollt, die letzten Tests erfolgen hier, weil Stadler im Berliner Werk keine Gleise mit Meterspur habe, wie die MVG mitteilte. Ende 2015 soll dann Bahn Nummer zwei mit der Nummer S 228 aus Berlin nach Mainz kommen.

Die restlichen acht Bahnen würden nach und nach bis Oktober 2016 geliefert, um pünktlich zum Start der Mainzelbahn bereit zu stehen, hieß es weiter. Bis dahin stehen die neuen Gefährte aber nicht im Depot rum: die neuen Variobahnen sollen auch schon nach und nach im aktuellen Mainzer Straßenbahnnetz eingesetzt werden.

Marienborner Straße ab 3. November bis Hans-Böckler-Straße gesperrt

Derweil sorgen die Bauarbeiten für die Mainzelbahn gerade in Bretzenheim und Marienborn weiter für große Behinderungen: Von kommender Woche an, genau von Dienstag, dem 3. November an, wird die Sperrung der Marienborner Straße noch einmal ausgeweitet. Derzeit ist die Straße ja zwischen dem Ostergraben und der Essenheimer Straße gesperrt, ab nächster Woche reicht die Sperrung dann bis zur Hans-Böckler-Straße – und zwar bis Ende Januar 2016. Heftig.

Grund sind Grund erst Leitungsverlegungen und danach Gleisbauarbeiten für die Mainzelbahn. Der Verkehr wird in beiden Richtungen über die Koblenzer Straße und Vor der Frecht zur Hans Böckler Straße umgeleitet, die Essenheimer Straße kann als Einbahnstraße Richtung Ortsmitte benutzt werden.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Mainzelbahn findet Ihr in diversen Artikeln auf Mainz& – die offizielle Internetseite der MVG hier.

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