Die Phoenixhalle in Mainz hat ja seit August neue Besitzer, nun bekommt sie auch einen neuen Namen: „Halle 45“ wird die Eventlocation in der alten Waggonhalle künftig heißen. Die neuen Besitzer konnten sich mit dem alten Betreiber nicht auf eine Übertragung der Markenrechte an dem Namen Phoenix-Halle einigen, teilte die Betreibergesellschaft Halle 6345 mit. Der Umbau der alten Industriehalle laufe im Übrigen weiter, einen Baustopp gebe es nicht.

Neue Phoenixhalle - Das neue Wohnzimmer der neuen Betreiber
Kein Baustopp für die neue Phoenixhalle, sagen Hanns-Christan von Stockhausen, Ralph Heinrich und Torsten Spode (v. links) – Foto: gik

Die „Allgemeine Zeitung“ hatte vor einigen Tagen von einem Baustopp gesprochen, die Sprecherin der Betreibergesellschaft wies das nun im Gespräch mit Mainz& zurück. „Wir haben keine Schwierigkeiten mit der Stadt“, sagte Ilka Waßmann, „wir sind in guten Gesprächen.“ Einen Baustopp gebe es nicht, die Baugenehmigung sei vorhanden.

Offenbar geht es derzeit noch um die Betriebsgenehmigung, und da ist vor allem der Brandschutz die höchste Hürde. Die Feuerwehr gehe jetzt „auf oberste Sicherheitsstufe, und wir auch“, sagte Waßmann. Schon der Vorbesitzer hatte mit den Brandschutzanforderungen zu kämpfen, die neuen Besitzer wollen bis zu 5.000 Besucher in der neuen Halle unterbringen. Damit wäre die neue Phoenix-Halle die zweitgrößte Halle im Rhein-Main-Gebiet nach der Frankfurter Festhalle.

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17 Jahre lang hatte der Veranstaltungsmanager Matthias Becker die Phoenix-Halle betrieben und groß gemacht, zum 1. März gab er auf und die Halle an die Besitzer der Beos AG zurück. Ralph Heinrich und Torsten Spode, zwei Veranstaltungsmanager übernahmen zum August die alte Halle, die inzwischen völlig entkernt und zurückgebaut war. Bis Jahresende wollen die Neuen nun eine völlig neue Veranstaltungstechnik sowie neue Toiletten, Bühne und eben den Brandschutz einbauen.

Neue Phoenixhalle - Halle leer
Offene Halle, rustikaler Industriecharme: die neue-alte Phoenix-Halle – Foto: gik

Die Neuen wollen die Halle offen lassen und so den alten Industriecharme neu beleben, auf den 5.000 Quadratmetern Fläche sollen neben Konzerten und auch Messen und Sportevents wie etwa Boxen oder Klettern stattfinden. Ein variables Raumsystem soll auch Firmenkunden nach Mainz locken. Der alte Industriecharme sei „total angesagt“, schwärmte Heinrich bei der Vorstellung – was Ihr hier nachlesen könnt.

Doch offenbar wackelt nun der eigentlich angesagte Eröffnungstermin im Dezember: „Wir probieren es bis Ende Dezember“, sagte Waßmann, doch dafür müssten alle Materialien auch rechtzeitig angeliefert werden. „Das ist eine große Halle, das ist nicht als würde man mal eben eine Gartenlaube bauen“, fügte sie hinzu. Buchungen für Veranstaltungen könne man deshalb für Ende Dezember leider noch nicht annehmen, „das ist zu heikel“, räumte die Sprecherin ein.

Und jetzt noch die Sache mit dem Namen. „Phoenix“, das stand für Aufbruch und Aufstieg, für eine unverwüstliche Existenz, die sich trotz aller Schwierigkeiten immer neu erfindet. Doch Vorbesitzer Becker habe es „aus persönlichen Gründen abgelehnt, die Wortmarke Phoenix-Halle auf uns zu übertragen“, sagte Geschäftsführer Hanns-Christian von Stockhausen, diese Entscheidung „hat uns überrascht und wir bedauern sie sehr.“

Nun soll der Phoenix unter dem neuen Namen „Halle 45“ weiter fliegen, der Name greift auf die Gebäudenummerierung auf dem Industriegelände zurück: Die Mainzer Panzerwerke führten 1983 die Nummern für alle 70 Gebäude ein, ein Markenzeichen, wie der seit 70 Jahren bestehende Phoenix, sind sie bisher nicht. Doch die neuen Macher sehen den Namenswechsel als Chance: Man wolle jetzt als „Halle 45“ durchstarten und der gesamten Region ein attraktives Kunst- und Kulturprogramm anbieten, betont Heinrich: „Wir werden zukünftig nicht alles neu, aber vieles etwas anders machen.“

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