Die dunkle Jahreszeit steht nun wirklich dicht vor der Haustür, und in der Zeit, in der uns die Sonne fehlt, sind wir auch anfälliger für Depressionen. Das übrigens ist keine einfache, vorübergehende Traurigkeit, sondern eine handfeste Krankheit – man kann dann eben nicht mal die Dinge ein bisschen positiver sehen… Wer aber keine Chemie-Hämmer dagegen nehmen will, dem steht wenig zur Verfügung. „Homöopathie hilft auch gegen Burnout und Depression“, sagt dagegen der Verein Homöopathie im Krankenhaus, und lädt für Donnerstagabend zum Vortrag „Homöopathie bei Burnout und Depression“ mit einem Experten der Psychiatrischen Fachklinik in Hofheim.

Foto Homöopathie Globuli aus Flasche - Foto HOM
Globuli sind die „Pillen“ der Homöopathie und energetisch aufgeladene natürliche Substanzen meist aus dem Pflanzenreich – Foto: gik

Homöopathie gilt Vielen noch immer als suspekt, weil ja einfach nicht sein kann, dass so kleine Kügelchen mit „so wenig“ Inhalt tatsächlich eine Wirkung haben. Dabei liefert die Kunst der Kügelchen und Potenzen längst handfeste Ergebnisse und vor allem auch Erfolge. „Es handelt sich um energetische Wirkungen“, sagte Marie Luisa Bech, die vor 25 Jahren den Verein Homöopathie im Krankenhaus gründete und bis heute mit leitet.

Bech ist selbst Allgemeinmedizinierin, und ihre Aussage von der energetischen Wirkung ist nicht als Esoterik zu verstehen. Vielmehr vergleicht Bech die Wirkung mit einem Atom: „Je kleiner die Substanz wird, je weniger Materie, umso größer ist die Wirkung“, sagt sie. Homöopathie beruht dabei auf den Forschungen des deutschen Arztes Samuel Hahnemann, der bereits 1796 seine erste Schrift veröffentlichte. Das Prinzip dabei: Ähnliches wird mit Ähnlichem behandelt, die Grundsubstanzen potenziert und dadurch energetisch aufgeladen.

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Der Verein Homöopathie im Krankenhaus setzt sich bereits seit 25 Jahren dafür ein, Homöopathie auch im Krankenhaus den Patienten zukommen zu lassen, wenn sie dies wünschen. „Die Erfolge der Homöopathie und der Naturheilkunde sind besonders bei chronischen, aber auch bei akuten Krankheiten nicht mehr zu leugnen“, heißt es auf der Homepage des Vereins, dem vorwiegend Ärzte angehören. Homöopathie wird hier als sinnvolle Ergänzung der Schulmedizin verstanden.

Gründer der Homöopathie Arzt Samuel Hahnemann - Gemeinfrei über Wikimedia Commons
Gründer der Homöopathie: Samuel Hahnemann, deutscher Arzt, 1796 – Foto: Wikimedia Commons

Mit Homöopathie lassen sich vielfach unerwünschte oder gar schädliche Nebenwirkungen chemischer Medikamente verhindern, ohne dass der Heilungserfolg gefährdet werde, etwa bei Schwangeren oder Allergikern. Sogar in der Chirurgie sei Homöopathie von Nutzen, schreibt der Verein weiter: präoperativ, etwa zur Beruhigung, zum Abbau von Ängsten oder zur Verringerung der Blutungsneigung, sowie postoperativ, etwa für eine schnellere Wundheilung oder zur Verringerung der Narkose-Folgewirkungen „sinnvoll einsetzbar.“ Der Verein erreichte, dass beim St. Vincenz und Elisabeth Hospital in Mainz eine homöopathische Kassenarztpraxis für Allgemeinmedizin und Homöopathie eröffnet wurde.

Der wohl größte Unterschied zwischen Schulmedizin und Homöopathie ist vielleicht dieser: Homöopathie ist so individuell, wie der Mensch. „Der Mensch besteht aus Seele und Körper, es ist eine Kombination aus psychisch und organisch“, sagt Bech. Und genau da setze Homöopathie an: Sie erforscht die Krankengeschichte, aber auch die Lebensgeschichte, geht auf das genetische Erbe der Vorfahren ein und berücksichtigt die spezielle Konstitution dieses einen Menschen.

„Wir haben spezifische Mittel, um den Körper ansprechen zu können“, sagt Bech – nur müsse das für jeden Menschen einzeln herausgefunden werden. „Das Hauptproblem ist, das richtige Mittel zu finden – und dazu gehören eine Ausbildung, Erfahrung und Zeit“, sagt die Ärztin. Das gelte auch für Depressionen und Burnout: „Es gibt nicht einfach ein Mittel gegen die Depression, denn jeder ist anders gestrickt und hat seine eigene Konstitution“, sagt sie.

Hochbeete für die Kräuter - Urban Gardening - Foto gik
Arnica, Belladonna, Brechnuss – die Stoffe der Homöopathie kommen oft aus dem Pflanzenreich – Foto: gik

Sei das richtige Mittel gefunden, könne es aber große Wirkung entfalten. „Wir haben sehr große Erfolge, gerade auch in der Psychotherapie“, sagt Bech. So versuche der Homöopath, die Ursache der Depression herauszufinden, und gehe dann dagegen vor. „Parkinson Patienten etwa werden pflegeleichter und auch kooperativer“, weiß Bech aus Erfahrung. Nicht alles lasse sich heilen, Vieles aber lindern. Das Besondere aber immer: „Wenn man den richtigen Anstoß gibt, heilt sich der Körper selbst“, betont Bech: „Homöopathie ist ein Mittel zur Selbstheilung.“

Info& auf Mainz&: Am Donnerstagabend lädt der Verein Homöopathie im Krankenhaus zum Vortrag „Homöopathie bei Burnout und Depression.“ Vortragender ist Ulrich Koch, Leiter der Ambulanz der Psychiatrischen Fachklinik in Hofheim und Spezialist für Homöopathie. Donnerstag, 15.10.2015, 19.30 Uhr, Ort: Vinzenz-Krankenhaus/ Katholisches Klinikum Mainz, An der Goldgrube 11 im Personalspeiseraum im S-Geschoss. Der Eintritt ist frei. Für Ärzte ist der Vortrag von der Bundesärztekammer Rheinhessen mit zwei Fortbildungspunkten zertifiziert.

Mehr zum Verein Homöopathie im Krankenhaus findet Ihr hier. Mehr zur Homöopathie findet Ihr beim Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte, genau hier.

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