Das gibt ein Chaos morgen in Mainz: Die Mainzer Verkehrsbetriebe (MVG) rechnen mit einem Totalausfall der Busse und Bahnen in der Landeshauptstadt. Der für Mittwoch, den 27. April 2016, von der Gewerkschaft Ver.di angekündigte ganztägige Warnstreik „wird vermutlich zu einem kompletten Ausfall des Öffentlichen Personennahverkehrs in Mainz führen“, teilte die MVG am Dienstag mit. Man sehe keine Chance für einen Ersatzfahrplan. Auch am Frankfurter Flughafen ist morgen mit starken Behinderungen zu rechnen: die Lufthansa strich am Dienstag vorsorglich 350 Lufthansa-Flüge in Frankfurt, rund 33.000 Fluggäste sind betroffen.

MVG Bus am Höfchen
Bus am Höfchen? Nicht am Mittwoch, den 27. April: Die MVG wird bestreikt – Foto: gik

Es ist der größte Streik auf jeden Fall des Jahres 2016 und einer der größten der vegangenen Zeit, die Auswirkungen werden womöglich das halbe Rhein-Main-Gebiet lahm legen. Kurz vor der entscheidende Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst weiten die Gewerkschaften, allen voran Ver.di, ihren Warnstreik aus. Das Angebot der kommunalen Arbeitgeber von drei Prozent mehr sei einfach nicht akzeptabel und bedeute realen Lohnverlust, argumentiert die Gewerkschaft. Seit Tagen macht Ver.di bereits in verschiedenen regionen Deutschlands Druck, am Mittwoch trifft es nun Mainz ganz massiv.

Auch private Busse streiken, ESWE kehrt in Kastel um, keine App

In Mainz wird das allerdings zu einem fast kompletten Stillstand der öffentlichen Dienstleistungen führen: 29 städtische Kitas bleiben zu, viele Dienste bei der Stadt werden nicht stattfinden. Vor allem aber werden Busse und Bahnen wohl komplett still stehen. Denn neben der MVG werden auch die Tochtergesellschaft CBM bestreikt, auch das private Busunternehmen Sippel, das etwa zehn Prozent der Verkehrsleistung im MVG-Netz erbringe, werde morgen nicht fahren, teilte die MVG mit. Und die Wiesbadener ESWE hat angekündigt, ihre Busse in Kastel umdrehen zu lassen.

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„Die MVG sieht in einem ganztägigen Streik keinen ‚Warnstreik‘ mehr und bedauert die massiven Auswirkungen dieses Streiks auf die Fahrgäste“, hieß es weiter. Die MVG-Fahrplan-App werde am Mittwoch abgeschaltet, da diese sonst die fahrplanmäßigen Abfahrtzeiten anzeigen würde. Auf den Haltestellenanzeigern wird es Hinweise geben, dass die MVG morgen bestreikt wird und keinen ÖPNV anbieten kann.

Nicht betroffen ist offenbar bislang der Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV, auch in Wiesbaden fahren die Busse und Bahnen. Wie Ihr allerdings zum Bahnhof kommt, tja… Auch für die Schüler in Mainz wird es morgen eine Herausforderung, zur Schule zu kommen – wie auch für die Arbeitenden in ganz Mainz. Zu Fuß, per Rad oder mit Hilfe von Fahrgemeinschaften, die Suche nach Alternativen läuft auf Hochtouren. Zu befürchten ist allerdings, dass viele notgedrungen auf das Auto ausweichen werden – das dürfte zu erheblichen Staus führen.

Lufthansa streicht 350 Flüge in Frankfurt

Flughafen Gewirr Maschinen Vorfeld - Foto Fraport
Lufthansa muss am Mittwoch 350 Flüge in Frankfurt streichen – Foto: Fraport

Am Frankfurter Flughafen streiken zwar weder Piloten noch Flugpersonal, weil aber Bodendienste und Sicherheitspersonal streiken wollen, wird auch hier der Flugbetrieb massiv betroffen sein. Die Lufthansa teilte mit, man werde am 27. April lediglich 40 Prozent des regulären Flugprogramms durchführen können, also 500 Flüge von und nach Frankfurt und 90 Flüge von und nach München. Auch an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover-Langenhagen wird es zu Flugstreichungen infolge des Ver.di Streiks kommen.

Insgesamt streicht die Lufthansa 895 Flüge für 87.000 Fluggäste, in Frankfurt sind es 350 Lufthansa-Flüge mit rund 33.000 Fluggästen. „Es ist unzumutbar, dass die Auswirkungen dieses Streiks vor allem unsere Fluggäste betreffen“, kritisierte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens. Damit schädige Ver.di „im harten Wettbewerb insbesondere diejenige Fluggesellschaft, die ihren Mitarbeitern die höchsten Sozialstandards bietet.“

Die Lufthansa hat einen Sonderflugplan veröffentlicht und bittet Fluggäste mit einer Buchung für den 27. April, sich auf LH.com über den Status ihres Fluges zu informieren. Fluggäste, die ihre Kontaktdaten hinterlegt haben, werden per E-Mail und SMS über Änderungen ihres Fluges informiert. Für innerdeutsche Flüge, die streikbedingt ausfallen müssen, könnt Ihr Züge der Deutschen Bahn nutze, dafür könnt Ihr Euer Flugticket auf LH.com oder an einem Check-in-Schalter in eine Fahrkarte der Deutschen Bahn umwandeln.

Info& auf Mainz&: Informationen rund um Busse und Bahnen in Mainz gibt es auf www.mvg-mainz.de, Infos zum Streik am Frankfurter Flughafen gibt es hier beim Airport oder hier bei der Lufthansa. Viel Glück …

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