Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt weiter, allein in den vergangenen beiden Wochen zählte das Gesundheitsamt Mainz-Bingen 89 neue Fälle, davon 51 allein in der Vorwoche. Die Politik mahnt deshalb nun zunehmend dringlicher, doch bitte die Coronaregeln von Abstand, Hygieneregeln und Maskentragen zu beachten. Reiserückkehrer machen dabei übrigens nur einen Teil der Neuinfizierten aus – bundesweit liegt der Anteil derzeit bei rund 40 Prozent. In Mainz machen Reisende allerdings weiter einen Großteil der neuen Fälle aus, die Teststation in Mainz-Weisenau bleibt auch deshalb noch bis kommenden Samstag in Betrieb.

600 Reiserückkehrer wurden in den vergangenen 14 Tagen an der Abstrichstation in Mainz-Weisenau auf das Coronavirus getestet. - Foto: Mainz-Bingen
600 Reiserückkehrer wurden in den vergangenen 14 Tagen an der Abstrichstation in Mainz-Weisenau auf das Coronavirus getestet. – Foto: Mainz-Bingen

Rund 700 Personen hat das Gesundheitsamt Mainz-Bingen in den vergangenen zehn Tagen direkt auf das Corona-Virus untersucht, rund 600 davon ließen sich an der vorübergehenden Teststation in der Wormser Straße in Mainz-Weisenau einen Abstrich nehmen. Etwa 100 Abstriche wurden im Gesundheitsamt selbst gemacht, dazu kann man einen Coronatest im Ingelheimer Bioscientia-Labor machen lassen. Am 1. August hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kostenlose Tests für Reiserückkehrer angeordnet, seit dem 7. August sind diese für Rückkehrer aus Risikogebieten Pflicht.

Seither zählte das Gesundheitsamt 50 positive Tests von Reiserückkehrern, die auf den verschiedenen Wegen durch die Testambulanz, durch Hausärzte oder durch Teststationen an Flughafen erfasst und gemeldet wurden. Allerdings ist die Zahl der Neuinfektionen weiter hoch, die Reiserückkehrer spielen dabei in der Region eine große Rolle. Allein am Wochenende verzeichnete das Gesundheitsamt 18 Neuinfektionen, davon kamen elf aus dem Landkreis Mainz-Bingen – und zehn davon waren Reiserückkehrer. Dazu kamen sieben neue Fälle in der Stadt Mainz, fünf davon waren Urlauber.

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Bitte wieder mehr Abstand halten und unbedingt Masken tragen! - Foto: gik
Bitte wieder mehr Abstand halten und unbedingt Masken tragen! – Foto: gik

Am Dienstag kamen noch einmal acht neue Fälle hinzu – je vier aus der Stadt und dem Landkreis, damit lag die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Mainz-Bingen bei 7 (ohne Reiserückkehrer: 1), in der Stadt Mainz bei 15 (ohne Reiserückkehrer: 9). Allerdings ist die Zahl der infizierten Urlauber gemessen an ihrer Gesamtzahl durchaus gering: In Rheinland-Pfalz wurden an den vier Testzentren des Landes an Autobahnen sowie am Flughafen Frankfurt-Hahn zwischen dem 6. August und dem 17. August insgesamt 15.275 Tests durchgeführt. Davon lägen bislang 13.025 Befunde vor, teilte das Land Rheinland-Pfalz mit – positiv sind aber lediglich 75 Personen. 60 kamen dabei aus Risikogebieten, nur 15 aus Nicht-Risikogebieten.

Die steigenden Zahlen beunruhigen die Politik aber zunehmend, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnte am Dienstag, die Coronaregeln wieder strenger zu beachten. „Die letzten beiden Wochen haben uns gezeigt, wie schnell das Virus wieder zurück ist“, mahnte auch der für das Gesundheitsamt Mainz-Bingen zuständige Kreis-Beigeordnete Erwin Malkmus: „Trotz aller Warnungen nehmen leider viele Menschen die Situation nicht ernst. Wenn wir nicht zur alten Vorsicht und zu den Hygienemaßnahmen zurückkehren, wird es unweigerlich wieder Einschränkungen und Folgen geben, die hätten vermieden werden können!“

Am Bioscientia-Labor in Ingelheim stehen nun vier statt bisher zwei Testcontainer für Coronatests zur Verfügung. - Foto: gik
Am Bioscientia-Labor in Ingelheim stehen nun vier statt bisher zwei Testcontainer für Coronatests zur Verfügung. – Foto: gik

Die Abstrichstation in Mainz-Weisenau werde denn auch noch bis kommenden Samstag in Betrieb sein, teilte Gesundheitsamtsleiter Dietmar Hoffmann mit. Bis dahin liege der Fokus in erster Linie auf den Rückkehrern aus Risikogebieten, es könnten sich aber auch Rückkehrer aus anderen Urlaubsgebieten testen lassen – erst Ende vergangener Woche hatten Mainzer berichtet, sie hätten an der Abstrichstation keinen Termin bekommen. „Wir hatten sehr viele Anrufe, und die Wartezeiten am Telefon waren teilweise lang“, sagte Hoffmann, und betonte: „Das tut uns Leid, aber da wir die Ambulanz kurzfristig und innerhalb von zwei Tagen aufgebaut haben, nachdem klar war, dass keine der Teststationen des Landes nach Mainz kommt, waren die Kapazitäten begrenzt.“

Die gemeinsam mit den Maltesern betriebene Station habe aber ihren Zweck erfüllt, und das mit Erfolg: „Wir wollten die Spitze der Heimkehrer abfedern, und damit die niedergelassenen Ärzte, die eigentlich für die Corona-Testung zuständig sind, unterstützen“, sagte Hoffmann. Der Aufwand und der engagierte Einsatz seiner Mitarbeiter habe sich mit Blick auf die Zahlen auf jeden Fall gelohnt. Nach dem Ende der Ferien würden diese Spitzen nun sicher abflachen. Zudem habe aber auch das Ingelheimer Bioscientia-Labor seine Abstrich- und Testkapazitäten mittlerweile erweitert: Dort stünden nun vier Container bereit, in denen Tests vorgenommen werden können.

Info& auf Mainz&: Wer einen Corona-Test machen lassen will, muss sich auf jeden Fall vorher telefonisch anmelden und bekommt dann einen Termin zugewiesen. Das gilt sowohl für die Station in Weisenau (Tel.: 06131 – 693 334 275, Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr sowie freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr) als auch für Bioscientia (Tel.: 06132 781 77 77). Urlaubsheimkehrer brauchen für das Labor in Ingelheim keine Überweisung (mehr), sie müssen jedoch nachweisen, dass sie tatsächlich von einer Reise zurückgekehrt sind – etwa durch Buchungsunterlagen oder Übernachtungsrechnung. Näherer Informationen gibt es hier auf der Website des Instituts.

 

 

 

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