Nun trifft die Corona-Pandemie eines der Highlights der Mainzer Fastnacht: Der Jugendmaskenzug 2021 wird nicht stattfinden. „Das Projekt wird dieses Mal nicht umsetzbar sein“, sagte Mit-Organisatorin Cathrin Tronser am Montagabend gegenüber Mainz&. Schulen, Kitas und Eltern hätten derzeit „alle anderen Probleme, als sich um die Organisation eines Fastnachtszuges zu kümmern“, sagte Tronser weiter – Priorität habe einfach ein normaler Schulbetrieb. Und spontan noch Anfang 2021 sei „der kreativste aller Umzüge“ eben auch nicht zu stemmen.

Der Mainzer Jugendmaskenzug wird 2021 nicht stattfinden - wegen der Corona-Pandemie. - Foto: gik
Der Mainzer Jugendmaskenzug wird 2021 nicht stattfinden – wegen der Corona-Pandemie. – Foto: gik

Der Mainzer Kinder- und Jugendmaskenzug ist mit bis zu 4.000 Teilnehmern der größte Europas und besteht fast ausschließlich aus Kindergruppen, die mit ihren selbst gefertigten Kostümen das jeweilige Motto des Jahres umsetzen. Das braucht einen langen Vorlauf: Schon Monate vorher werden die Kostüme in Projektarbeit an den Schulen und Kindertagesstätten gebastelt, viele Schulen machen gar Projekte im Kunstunterricht oder im Sachunterricht daraus.

„Die Priorisierung bei Schulen ist momentan einfach eine andere“, sagte Tronser am Montagabend auf Mainz&-Anfrage, „unsere Zielgruppe, die wir ansprechen, hat zurzeit einfach andere Probleme.“ Alle bangten gerade, ob kommende Woche wirklich ein normaler Schulunterricht beginnen könne, und wie sich die Lage im Herbst entwickele. „Wir wissen deshalb auch gar nicht, wer sich überhaupt melden würde“, sagte Tronser weiter.

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Kreative Kostüme, hier lauter kleine Supermänner, sind das Herzstück des Jugendmaskenzugs, sie werden jedes Jahr zum aktuellen Motto neu gefertigt. - Foto: gik
Kreative Kostüme, hier lauter kleine Supermänner, sind das Herzstück des Jugendmaskenzugs, sie werden jedes Jahr zum aktuellen Motto neu gefertigt. – Foto: gik

Veranstaltet wird der Mainzer Jugendmaskenzug vom Mainzer Verkehrsverein, im Vorstand sei man sich schon seit einigen Wochen „praktisch einig gewesen: dieses Projekt wird dieses Jahr nicht umsetzbar sein“, sagte Tronser weiter. Am Montagabend meldete die „Allgemeine Zeitung“ dann via Facebook: Der Jugendmaskenzug fällt aus – sehr zur Überraschung auch der meisten Organisatoren. „Der formelle Beschluss sollte eigentlich Anfang September fallen“, sagte Tronser, dann habe man auch die Schulen und Kitas den Beschluss ausführlich erklären wollen. „Wir werden uns auch noch an unsere Teilnehmer wenden und ihnen was Nettes schicken“, versprach Tronser.

Das Problem sei einfach, dass der Jugendmaskenzug nicht einfach spontan noch im Frühjahr auf die Beine gestellt werden könne, falls die Coronalage das dann zulasse, sagte Tronser weiter: „Wir haben ja keine Motivwagen, an denen man vorbeiflanieren kann“, sagte sie in Anspielung auf die jüngsten Ideen zum Rosenmontag 2021. Ein Umzug wie der Rosenmontagszug bestehe zudem aus vielen festen und traditionellen Elementen wie die Garden oder die Komitteewagen, die ja jedes Jahr gleich aussähen.

2017 gab es beim Mainzer Jugendmaskenzug lauter internationales Gemüse. - Foto: gik
2017 gab es beim Mainzer Jugendmaskenzug lauter internationales Gemüse. – Foto: gik

Der Jugendmaskenzug hingegen werde jedes Jahr komplett neu erstellt, weil die Kostüme immer zum jeweils aktuellen Motto geschneidert würden, erklärte Tronser: „Es ist der Kreativste und jedes Jahr einzigartigste Umzug der Fastnacht.“ Deshalb habe die Entscheidung frühzeitig getroffen werden müssen. „Dass wir spontan etwas machen, das geht halt nicht – und das ist auch nicht das Konzept des Jugendmaskenzugs“, sagte Tronser. Und zum jetzigen Zeitpunkt sei auch das Infektionsrisiko noch deutlich zu hoch. „Fastnacht ist toll und Fastnacht ist wichtig, aber sie ist es nicht Wert, dass man Dinge riskiert und ins offene Messer rennt“, fügte Tronser hinzu.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Mainzer Jugendmaskenzug könnt Ihr zum Beispiel aus der Kampagne 2020 hier nachlesen, was die Fastnachter in Mainz derzeit für die Kampagne 2021 planen, haben wir hier berichtet. Den Mainzer Kinderprinzen gibt es 2021 übrigens trotzdem: Finn I. ist für mehrere Jahre im Amt.

 

 

 

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