Wegen der Coronakrise schaltet die Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität (JGU) ab heute in den Notbetrieb. Die Hochschule werde ab dem 24. März ihren Lehr- und Forschungsbetrieb komplett einstellen, teilte die JGU am Montag mit. Der Betrieb werde auf ein absolutes Minimum heruntergefahren, alle Gebäude der Hochschule für den Publikumsverkehr geschlossen. Einzige Ausnahme natürlich: die Mainzer Universitätsmedizin und andere Fachbereiche, die in Zusammenhang mit der Krankenversorgung stehen. Die Mitarbeiter werden ins Homeoffice geschickt.

Die Mainzer Universität stellt wegen der Coronakrise ihren Betrieb komplett ein. - Foto: gik
Die Mainzer Universität stellt wegen der Coronakrise ihren Betrieb komplett ein. – Foto: gik

Damit setzt sich der Shutdown des öffentlichen Lebens in Mainz weiter fort, seit Montag sind durch die Anordnungen von Bund und Ländern nun auch alle Geschäfte bis auf die notwendigen Bedarfe, dazu Friseure und Restaurants geschlossen. Seit Montag gilt bundesweit ein sogenanntes Kontaktverbot, das Gruppen von mehr als zwei nicht miteinander verwandten Personen untersagt. Die Mainzer Universität zog daraus nun ebenfalls die Konsequenzen und kündigte die komplette Schließung der Hochschule an. Die JGU zählt mit rund 31.000 Studierenden aus 120 Nationen zu den größten Universitäten Deutschlands, an ihr lehren lehren und forschen rund 4.400 Wissenschaftler, darunter 570 Professoren in 75 Fächern.

Die werden nun alle ins Homeoffice geschickt: Ab diesem Dienstag, den 24. März, macht die Hochschule dicht und geht in den Notbetrieb, das habe die Universitäts-Leitung angesichts der aktuellen Regelungen der Politik sowie der Empfehlungen der Wissenschaftler beschlossen. „Wir haben wir uns entschlossen, den Betrieb der JGU vorübergehend auf ein notwendiges Minimum herunterzufahren, um alles uns Mögliche dafür zu tun, die Infektionsketten zu durchbrechen und die exponentielle Entwicklung des Infektionsgeschehens zu verlangsamen“, sagte Unipräsident Georg Krausch. Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte einen temporären, deutschlandweiten „Shutdown“ empfohlen.

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Die JGU werde deshalb ab dem 24. März für den Publikumsverkehr geschlossen und bis auf Weiteres vom Regelbetrieb auf einen Notbetrieb umgestellt. Damit werden alle Gebäude auf dem Campus und in den Außenstellen dicht gemacht, der Lehr- und Forschungsbetrieb für den Zeitraum des Notbetriebs eingestellt – zum ersten Mal seit der Wiedergründung der Hochschule nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Lehrenden seien aufgerufen, in den kommenden Wochen digitale Angebote für die Studierenden vorzubereiten für den Fall, dass der Lehrbetrieb auch nach dem 20. April noch nicht regelhaft beginnen könne, sagte Krausch weiter. Eine zentral eingesetzte Arbeitsgruppe biete dabei Unterstützung an.

Kurve der Infektionsanstiege mit dem Coronavirus in Deutschland laut John Hopkins Universität am 23. März 2020. - Screenshot: gik
Kurve der Infektionsanstiege mit dem Coronavirus in Deutschland laut John Hopkins Universität am 23. März 2020. – Screenshot: gik

In der Verwaltung bietet die JGU einen eingeschränkten Service an, vor Ort auf dem Campus gewährleisten Bereitschaftsdienste die Aufrechterhaltung des Notbetriebs. Alle Mitarbeiter, deren Anwesenheit vor Ort für die Aufrechterhaltung des Notbetriebes nicht notwendig sei, würden ihre Arbeit von zuhause aus wahrnehmen. Per Mail oder telefonisch seien Verwaltung und wichtige Beratungsstellen auch im Homeoffice zu erreichen.

Wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie in Deutschland hatte das Land Rheinland-Pfalz schon gemeinsam mit den Hochschulen des Landes schon den Start des Sommersemesters auf den 20. April verschoben, Bibliotheken und Einrichtungen waren zunächst aber noch offen geblieben. Damit ist nun Schluss, auch die Hochschule zieht sich in Quarantäne zurück. Wie lange der Shutdown andauert, kann derzeit niemand sagen: In der Nacht zum Dienstag stieg die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus laut Johns Hopkins Universität auf 29.056 Fälle, das waren fast 7.000 mehr als 24 Stunden zuvor.

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