Die Mainzer Linken schicken überraschend einen eigenen Kandidaten in das Rennen zur Oberbürgermeisterwahl am 27. Oktober: Der Mainzer Rechtsanwalt Martin Malcherek tritt als eigener Kandidat für die Linken an. Der 46-Jährige ist kein Unbekannter: Malcherek kandidierte schon für die Linken bei der Bundestagswahl 2017, im Mai wurde er bei der Kommunalwahl für die Linken in den Mainzer Stadtrat gewählt. Nun soll er auch bei der OB-Wahl für die Themen der Linken einstehen – offenbar fühlt man sich bei den Linken durch keinen der bisherigen OB-Kandidaten ausreichend vertreten.

Der Mainzer Rechtsanwalt Martin Malcherek tritt für die Mainzer Linke bei der OB-Wahl 2019 an. - Foto: Linke
Der Mainzer Rechtsanwalt Martin Malcherek tritt für die Mainzer Linke bei der OB-Wahl 2019 an. – Foto: Linke

Malcherek wurde 1973 in München geboren und wuchs in den rechtsrheinischen Vororten von Mainz auf. Der überzeugte Waldorfschüler studierte erst Philosophie, Geschichte und Literatur in Frankfurt/Main, Berlin und Dornach in der Schweiz, und dann Rechtswissenschaften in Mainz. Mainz sei „einer der attraktivsten Wahlkreise, die Deutschland zu bieten hat“, findet er – in seinem zweiten Leben ist Malcherek vor allem Rocker: Er spielt in mehreren Bands, vorwiegend mit Punk-Musik.

Schon im Bundestagswahlkampf 2017 trat Malcherek dezidiert für einen linken Sozialismus ein, für eine solidarische Wirtschaft, das Ende der Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Medizin, ein bedingungsloses Grundeinkommen und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. „Nirgendwo anders dürften die Voraussetzungen für eine zeitgemäße Form des Sozialismus besser sein, als zwischen Laubenheim und Bacharach, einem Landstrich, in dem die Römer bereits mit einem Buch in der Hand den Wein genossen haben, als jenseits des Limes noch Dunkeldeutschland herrschte“, sagte Malcherek damals.

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Bei der Kommunalwahl im Mai kandidierte Malcherek auf Platz vier der Liste der Linksfraktion und forderte, Klimawandel, Mietenwahnsinn, Armut und Verdrängung seien längst im Mainzer Alltag angekommen und müssten auch hier bekämpft werden. „Ein „Weiter so“ kann und darf es nicht geben“, forderte Malcherek im Wahlkampf: „Wir brauchen einen radikalen Politikwechsel.“

Wahlplakat Martin Malcherek Linke Mainz. - Foto: gik
Altes Wahlplakat von Martin Malcherek als Linken-Kandidat. – Foto: gik

Nun also versucht sich der Rechtsanwalt auch als Kandidat bei der OB-Wahl – am Mittwoch wollen die Linken ihre genauen Beweggründe und die inhaltlichen Schwerpunkte der Kandidatur vorstellen. Malcherek ist damit OB-Kandidat Nummer fünf – nach Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), der grünen Bundestagsabgeordneten Tabea Rößner und dem parteilosen Nino Haase, der für CDU ÖDP und Freie Wähler antritt. Kandidat Nummer vier ist Martin Erhardt, der für die Satirepartei „Die Partei“ antritt.

Info& auf Mainz&: Mehr zu dem Programm der Linken bei der Kommunalwahl 2019 lest Ihr hier bei Mainz&, ein Porträt von Martin Malcherek samt Fragebogen zur Bundestagswahl 2017 findet Ihr hier bei Mainz&. Die OB-Kandidaten Ebling, Rößner und Haase haben wir auf Mainz& bereits ausführlich vorgestellt. Der Kandidat der „Partei“ antwortete auf unsere Anfrage, er werde sich „irgendwann“ bei uns melden. Nun, wir werden dann „irgendwann“ auch über Martin Erhardt berichten. Zur OB-Wahl 2019 haben wir im Übrigen eine eigene Kategorie auf Mainz& erstellt: Unter „OB-Wahl Mainz 2019“ findet Ihr alle Berichte zu allen OB-Kandidaten, Porträts, Programme und viele Zusatznachrichten.

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