Jetzt also doch: Auch in Rheinland-Pfalz gilt am dem 27. April eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. „Masken können ein Beitrag sein, die Ansteckungsgefahr weiter zu drosseln“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch in Mainz – einen Tag zuvor hatte die Ministerpräsidentin eine Maskenpflicht noch generell abgelehnt. Jetzt kommt die Maskenpflicht doch, gelten soll sie im öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkaufen im Einzelhandel, dort sollen die Bürger Mund und Nase bedecken, um die Verbreitung des hochansteckenden Coronavirus stoppen zu helfen. Es gelte das Motto: „Ich schütze Dich, Du schützt mich“, sagte Dreyer.

Die Maskenpflicht kommt nun auch für Rheinland-Pfalz. - Foto: Starkapp
Die Maskenpflicht kommt nun auch für Rheinland-Pfalz. – Foto: Starkapp

Bereits am Montag und Dienstag hatten zwölf der sechzehn Bundesländer eine Maskenpflicht spätestens ab dem kommenden Montag erlassen, vorangegangen waren Sachsen und Bayern, am Dienstag folgten unter anderem die Nachbarländer Baden-Württemberg und Hessen. Politik und Wissenschaftler hatten noch vor wenigen Wochen betont, das Tragen einer Maske sei unnötig und könne sogar dazu führen, dass sich die Bürger in falscher Sicherheit wiegten – nun kam der Schwenk:

Tatsächlich zeigen inzwischen Studien, dass das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen sehr wohl erheblich zum Stopp der Verbreitung des Virus beitragen kann: Zwar schützen die einfachen Mund-Nase-Masken nicht den Träger vor einer Ansteckung von außen – aber die Masken unterbinden den eigenen Tröpfchenstrom, den jeder Mensch allein schon beim Sprechen ausstößt. Das Coronavirus wird maßgeblich durch Tröpfcheninfektion übertragen, die meisten Infizierten sind bereits einige Tage lang ansteckend, bevor sie selbst Symptome entwickeln.

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Studien zeigen, dass in Gegenden, in denen konsequent Masken getragen wurden, die Zahl der Infektionen bis auf Null abnahm – Beispiele dafür sind Hongkong, aber auch die Stadt Jena. Dort traten nach Einführung einer allgemeinen Maskenpflicht im öffentlichen Raum 14 Tage lang keine weiteren Neuinfektionen auf – ein Erfolg, wie es ihn sonst in Deutschland bisher nicht gab. Das Tragen einer Maske gilt deshalb zunehmend als ein wichtiges Element bei der Eindämmung der Pandemie, zusammen mit weiter geltenden Abstands- und Distanzregeln sowie Hygieneregeln wie häufigem Händewaschen. Gleichzeitig zeigte sich aber seit Montag, dass sich die Deutschen zum Großteil dem Tragen einer Maske im öffentlichen Raum verweigern, die Konsequenz ist nun die Maskenpflicht.

CDU-Fraktionschef Christian Baldauf mit Schutzmaske. - Foto: CDU
CDU-Fraktionschef Christian Baldauf mit Schutzmaske. – Foto: CDU

Bürgern und Handelsunternehmen werde mit dem Inkrafttreten ab Montag die nötige Zeit gegeben, sich auf die neuen Regelungen vorzubereiten, sagte Dreyer weiter. Bis dahin gelte weiter „die dringende Bitte“, eine Maske beim Einkaufen und im ÖPNV zu tragen. Auch seien inzwischen wieder in Apotheken und Drogeriemärkten viele Alltagsmasken zu kaufen, Hunderte von Initiativen im Land nähten Masken für sich und ihre Umgebung.

Für wen Masken genau gelten und für wen nicht, dazu machte die Staatskanzlei keine weiteren Angaben. In Hessen und Baden-Württemberg hieß es am Dienstag, die Maskenpflicht gelte für Kinder bis sechs Jahre nicht, auch nicht für Menschen, denen das Tragen einer Gesichtsmaske aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sei. Die Maskenpflicht wird nun zudem auch in all den Bundesländern kommen, die am Dienstag noch zögerten: dazu gehören Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und das Saarland.

Die CDU-Opposition, begrüßte das Einlenken der Ampel-Regierung: „Wie so oft hat es in Rheinland-Pfalz wieder etwas länger gedauert als in anderen Bundesländern“, sagte CDU-Fraktionschef Christian Baldauf und verwies darauf, dass die CDU schon seit einigen Tagen eine Maskenpflicht gefordert hatte. „Spätestens seit gestern führte an der Maskenpflicht kein Weg vorbei“, sagte Baldauf. Das öffentliche Leben werde schrittweise wieder hochgefahren, die ersten, moderaten Lockerungen trieben wieder mehr Menschen auf die Straßen und in die Städte. „Um dabei die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern und die bisherige Eindämmung nicht aufs Spiel zu setzen, brauchen wir Schutzmaßnahmen – besonders in den Geschäften und im ÖPNV“, betonte Baldauf.

Info& auf Mainz&: Eine ausführliche Darstellung zum Thema Masken und warum sie tatsächlich zum Stopp der Pandemie beitragen können, lest Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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