Jeden Tag erstickt die Mainzer Innenstadt ja wegen der gesperrten Schiersteiner Brücke rund um die Theodor-Heuss-Brücke an Autos, die über die Innenstadtbrücke wollen. Von Mainz aus führt ja die Linksabbiegerspur auf der Rheinallee von Richtung Kaiserstraße zur Brücke hinauf, doch genau auf dieser Spur bilden sich so lange Schlangen, dass sie weit die Rheinallee zurück reichen. Dagegen will die Stadt nun vorgehen: Eine zweite Fahrspur soll die Autofahrer auf die Brücke leiten – mit einem U-Turn auf Höhe des Hiltons.

Stau auf der Theodor-Heuss-Brücke - auf beiden Spuren - Foto: gik
Stau auf der Theodor-Heuss-Brücke – auf beiden Spuren – Foto: gik

Mainz& hat es ja schon vergangene Woche erlebt: Da stand ein neongelb-gekleideter Polizist auf der Rheinallee und bemühte sich nach Kräften, den Autofahrern klar zu machen: Nehmt doch bitte auch diese zweite Spur! Gemeint ist die Mittelspur auf Höhe von Landtag und Staatskanzlei, also die linke der beiden Geradeaus-Spuren. Das Winken verdeutlichte: bitte parallel zur eigentlichen Linksabbiger-Spur bis vorne aufschließen – und erst dann einfädeln.

Das ist übrigens auch logisch, sieht doch die Straßenverkehrsordnung inzwischen vor, dass bei einem Hindernis zwei Spuren, die nebeneinander verlaufen, auch beide bis zum Hindernis befahren werden – und man sich erst dann per Reißverschluss-System einfädelt. Leider gibt es aber immer noch viele Autofahrer, die das nicht wissen, entsprechend böse sind die Blicke, die einen aus den stehenden Autos erreichen, wenn man genau das auch tut.

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Das Nadelöhr Theodor-Heuss-Brücke jedenfalls hat ja zwei Fahrspuren, nun will die Stadt Mainz gemeinsam mit der Polizei dafür sorgen, dass die auch beide benutzt werden. Logisch, gell? 😉 Mit einer Gelbmarkierung sollen die Autofahrer nun in zwei Spuren bis zur Brückenrampe geleitet werden, die linke Spur dreht dann die Kurve auf die Rampe hinauf, die rechte aber wird zu einem U-Turn in Höhe des Hiltons geführt. Ganz findige tun das übrigens jetzt schon – und ernten böse Blicke….

Theodor-Heuss-Brücke von Kastel aus gesehen - Foto: gik
4 Spuren über den Rhein: die Theodor-Heuss-Brücke von Kastel aus gesehen – Foto: gik

Wir nehmen mal an, dass dann auch beide Spuren der Brücke genutzt werden sollen. Wie das aber dann am Kreisel auf dem Brückenkopf von den hessischen Kollegen gehandelt wird – das entzieht sich leider unserer Kenntnis. Ihr werdet’s ja heute früh sehen… 😉 Fazit: Beide Spuren nutzen, fleißig einfädeln per Reißverschluss – und wieder ist uns allen ein Stückchen geholfen.

Die Stadt in Gestalt von Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) reagierte am Dienstag übrigens auf die Klagen der Wirtschaft über Millionenverluste und traf sich mit einigen derer Vertreter aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie, Gastgewerbe und Einzelhandel.

Die Stadt habe für Belange einzelner Betriebe ein offenes Ohr, versicherten die beiden Dezernenten, die Betriebe könnten sich bei dringenden Verkehrsfragen wegen der gesperrten Schiersteiner Brücke gerne an die Verkehrsverwaltung wenden. Wisst Ihr jetzt Bescheid 😉

Im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium ist man derweil zuversichtlich, dass der Termin zur Wiedereröffnung der Schiersteiner Brücke Ende März gehalten werden kann. Hoffentlich…

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