Seit fast einem halben Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt und auch Deutschland in Atem, doch welche Auswirkungen Shutdown, Einschränkungen und der veränderte Alltag auf das Leben und die Psyche der Deutschen haben, wurde bislang noch wenig systematisch untersucht. Das soll sich nun ändern: Die Mainzer Universität sucht nun Teilnehmer für eine Studie zu Stress und Belastung der Menschen während der Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf das Alltagsleben.

Hamsterkäufe, Stress, psychologische Belastungen - eine Studie untersucht nun die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Alltag. - Foto: Grimminger
Hamsterkäufe, Stress, psychologische Belastungen – eine Studie untersucht nun die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Alltag. – Foto: Grimminger

25 bis 50 Prozent der Befragten gäben in aktuellen internationalen Studien zur COVID-19-Pandemie an, wegen der Ausnahmesituation unter Stress und psychologischer Belastung zu leiden, teilte das psychologische Institut der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität am Dienstag mit. Doch die psychologischen Begleiterscheinungen und Auswirkungen der Pandemie auf den Alltag der Menschen seien bislang in Deutschland nur wenig systematisch untersucht worden. Dazu machten sich in der Bevölkerung „zunehmend verschiedene Annahmen über die Entstehung und Bedeutung der Pandemie“ breit, etwa ob sie positiv für die Umwelt oder „eine Bestrafung der Menschen“ sei.

Nun soll eine Online-Befragung „Stress und Belastungen während der COVID-19-Pandemie“ die Auswirkungen der Pandemie aufklären helfen, die Studie wird gemeinsam vom Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke und dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr am Bundeswehrkrankenhaus Berlin durchgeführt.

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„Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, was die Allgemeinbevölkerung über die COVID-19-Pandemie beziehungsweise das Coronavirus denkt, und welche gesundheitlichen Begleiterscheinungen und Auswirkungen mit der Pandemie verbunden sind wie etwa Stress, emotionales Erleben und Schlafprobleme“, sagte die Mainzer Junior-Professorin Stefanie Jungmann. Bislang lägen zu diesem „ganz erheblich die Lebensqualität der Menschen in Deutschland betreffenden Thema keine Daten vor.“

Was denken die Deutschen über die Corona-Pandemie? Das untersucht nun eine Mainzer Studie. - Screenshot: gik
Was denken die Deutschen über die Corona-Pandemie? Das untersucht nun eine Mainzer Studie. – Screenshot: gik

Dabei sei es sehr wichtig, dass für die Studie viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen als Teilnehmer gewonnen werden könnten, betonte Professorin Martina Piefke von der Universität Witten/Herdecke. Nur so könne man sich durch die Studienergebnisse ein Bild davon machen, welche Probleme die Menschen in Deutschland durch die COVID-19-Pandemie hätten. Die Wissenschaftler wollen so auch herausfinden, wie Psychologen und Gesundheitswissenschaftler die Politik mit Blick auf das Management künftiger Pandemien beraten können, so dass die Bedürfnisse und Probleme der Menschen optimal berücksichtigt werden.

Die Umfrage richtet sich an alle Personen, die mindestens 16 Jahre alt sind, die Bearbeitungsdauer beträgt etwa 20 Minuten. Eine Teilnahme ist bis zum 15. September 2020 möglich. Bei Interesse kann zudem an einer zweiten, zehnminütigen Befragung acht Wochen später teilgenommen werden, dafür können Teilnehmer dann eine Email-Adresse hinterlassen. Diese zweite Befragung habe das Ziel, die Wahrnehmung und Auswirkungen der Pandemie über die Zeit hinweg zu untersuchen, heißt es weiter. Als Aufwandsentschädigung werden einige Einkaufsgutscheine verlost.

Info& auf Mainz&: Die Studie ist über diesen Link im Internet zu erreichen, der Datenschutz wird natürlich gewährleistet. Während des Ausfüllens kann man die Teilnahme auch jederzeit ohne Angaben von Gründen oder Nachteilen durch das Schließen des Browser-Fensters beenden oder auch nach der Bearbeitung seine Teilnahme zurückziehen und die Daten löschen lassen.

 

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