Sie sind ja schon seit einigen Tagen im Stadtbild zu sehen, die neuen kleinen Autos mit auswärtigen Kennzeichen, die Umzugswagen, die neuen, jungen Gesichter – die Erstsemester sind da! Heute werden an der Johannes-Gutenberg-Universität die neuen Studierenden im Wintersemester 2015/2016 begrüßt – Mainz& sagt da natürlich auch: Herzlich Willkommen! In einer tollen Stadt, einer fantastischen Uni – mitten im Leben. Insgesamt studieren damit rund 33.000 Studierende an der JoGu, wie die Uni abgekürzt heißt – das sind tatsächlich mal weniger als im Vorjahr.

Erstsemesterveranstaltung im WS 2014 - Foto: gik
Volles Haus bei der Erstsemesterbegrüßung im Winter 2014 – Foto: gik

Bislang kannten die Studierendenzahlen in Mainz ja immer nur eine Richtung: aufwärts. Doppel-Abi-Gänge, die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge und eine zunehmende Beliebtheit des Studiums überhaupt ssorgten für Rekord nach Rekord – und oft genug für drangvolle Enge in den Hörsälen.

Rund 1.500 Studis weniger als 2014

In diesem Jahr gehen die Zahlen erstmals deutlich zurück: rund 1.500 Studierende zählt die Universität weniger – im Wintersemester 2014/15 zählte man 34.777 Studierende. „Wir verzeichnen insgesamt eine leichte Entlastung der Studiensituation“, sagte Uni-Präsident Georg Krausch anlässlich der Erstsemesterbegrüßung. Als Grund sieht Krausch vor allem die auslaufenden alten Magister- und Diplomstudiengänge: Waren im Sommersemester 2015 noch insgesamt 2.768 Studierende in den alten Studiengängen eingeschrieben, sind es im Wintersemester nur noch 1.630.

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Gleichwohl bewegten sich die Studierendenzahlen „nach wie vor auf einem hohen Niveau“, betonte Krausch weiter, die Uni verzeichne in ihren insgesamt 242 Studiengängen eine konstant hohe Nachfrage. Doch für dieses Wintersemester bewarben sich mit 25.300 Menschen fast sechs Prozent weniger um einen Studienplatz als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig saei aber die Annahmequote gestiegen – es hätten mehr Bewerber ihren Studienplatz auch tatsächlich angenommen, sagte Kausch.

Eingang Uni Mainz
Das Eingangstor zur Welt des Wissens – die Johannes-Gutenberg-Universität – Foto: gik

Uni will Zulassungsbeschränkungen reduzieren

Die Uni will die zurückgehenden Zahlen denn auch nutzen, um die Zulassungsbeschränkungen zu lockern: „Angesichts der Entwicklung sehen wir eine Möglichkeit, die Zahl der örtlich zulassungsbeschränkten Studiengänge in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren“, sagte die für Studium und Lehre zuständige Vizepräsidentin Mechthild Dreyer.

Die JoGu bietet zum Wintersemester 2015/16 insgesamt 106 Bachelor- und 116 Masterstudiengänge sowie 20 weitere Studiengänge an. Die Zahl der Zulassungsbeschränkungen wurde gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert: Im Wintersemester 2015/16 gab es drei bundesweit zulassungsbeschränkte, 65 örtlich zulassungsbeschränkte (Vorjahr: 67) und 174 zulassungsfreie Studiengänge (Vorjahr: 172).

Man werde nun die Einschreibezahlen genau analysieren und mit den Fächern vereinbaren, „unter welchen Bedin-gungen wir gezielt Zulassungsbeschränkungen aufheben können“, kündigte Dreyer an. Der Hochschulpakt, den Bund und Land ab 2016 für fünf weitere Jahre fortführen, biete der Universität „hierfür eine gute Grundlage.“

Besonders gefragt: Psychologie, Jura, Wirtschaft

Die Alte Universität in der Innenstadt
Das Haus der Alten Universität mitten in der Innenstadt – Foto: gik

Zu den besonders gefragten Studiengängen gehören wieder einmal die Psychologie, Jura und Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaft, Publizistik, Biologie und- hört, hört! – die Filmwissenschaft. Gleiches gilt für Medizin und Zahnmedizin, deren Studienplätze durch die „Stiftung für Hochschulzulassung“ vergeben werden.

Und macht Euch nichts vor: klein ist die JoGu nun wirklich nicht, sie gehört inzwischen zu den zehnt größten Deutschlands. Um bei den nach wie vor hohen Studienanfängerzahlen ein ausreichendes Lehrangebot bereitzustellen, „haben wir mit Hilfe des Hochschulpakts die Personalressourcen erheblich erhöht“, betonte Dreyer. In diesem Wintersemester verstärken mehr als 150 zusätzliche Lehrkräfte die Uni sowie mehr als 60 zusätzliche Mitarbeiter in Studienbüros, Prüfungsämtern und Beratungsstellen.

Mainzer Uni eine der ältesten Deutschlands

Abgesehen von den technischen Fakten und Zahlen: Die Mainzer Universität ist eine der ältesten der Republik, denn gegründet wurde sie schon 1477, damals vom Mainzer Kurfürsten und Reichserzkanzler Adolf II. von Nassau. Als Ende des 18. Jahrhunderts die Franzosen nach Mainz kamen und ihre revolutionären Ideen mitbrachten, kam es 1792 zur Gründung der Mainzer Republik – der ersten Republik auf deutschem Boden übrigens.

In den Wirren der Republik und ihrer Niederschlagung durch die Preußen kam es zu einem allmählichen Erliegen des Lehrbetriebs. 1798 wurde die Universität unter französischer Herrschaft offiziell aufgehoben, fast 150 Jahre lang fand hier kein Lehrbetrieb statt. Die heutige Johannes-Gutenberg-Universität wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder gegründet – übrigens von den Franzosen -, genau: 1946. Weshalb die Uni 2016 nun ihr 70-jähriges Jubiläum feiert.

Ihr neues Zuhause wurde eine alte Kaserne: die alte Luftwaffenkaserne, das heutige Forum. Seither ist die Uni ein bisschen gewachsen… ein enormer Campus erstreckt sich inzwischen nicht mehr nur bis zur Zentralmensa, nein die Uni wächst mit ihren Naturwissenschaftlichen Bauten inzwischen längst darüber hinaus – bis zur Koblenzer Straße. Dahinter: Studi-Wohnheime und die FH, die damit nah an den großen Bruder heranrückte. Und das dürfte nicht das Ende der Expansion sein.

Allen Erstsemestern wünschen wir jetzt aber erst einmal: viel Spaß! Gewöhnt Euch gut ein, lasst Euch nicht von den überwältigenden ersten Tagen schocken – und genießt Mainz! Falls Ihr es nicht schon wisst: Ihr seid in einer der jüngsten und lebenswertesten Großstädte Deutschlands gelandet. Vergesst Berlin – entdeckt Mainz! Wir helfen Euch gerne dabei 😉

Info& auf Mainz&: Damit IHr Euch schneller zurechtfindet, haben wir ein Willkommens-Paket für Euch geschnürt: Hier findet Ihr Tipps & Tricks zum Semesterstart und in diesem Artikel stellen wir Euch Mainz, seine Eigenarten und seine Feste ein bisschen näher vor.

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